Brasiliens Möbelbauer sind fest entschlossen, sich stärker im Markt der Europäischen Union (EU) zu positionieren. Die entsprechenden Unternehmensverbände wollen daher die Hersteller nun noch intensiver auf die notwendigen Zertifizierungen vorbereiten. „Wenn man es schafft, Zugang zu dem sehr anspruchsvollen europäischen Markt zu erlangen, dann kann man auf der ganzen Welt seine Produkte verkaufen“ erklärt Gabriela Fontes vom regionalen Unternehmerverband in Mato Grosso in einem Fachmagazin.
Dieser führt daher nun in dem im Hinterland gelegenen Bundesstaat regelmässige Workshops durch, ähnliche Aktionen sind in Mato Grosso do Sul, Paraíba, Pernambuco, Pará, Paraná, Piauí, Roraima, Sergipe und Tocantins geplant. Finanziert werden die Aktion zudem direkt von der EU-Kommission mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen Lateinamerikas zu stärken.
In Europa ist seit einigen Jahren ein erkennbarer Trend zu lateinamerikanischen Möbeln zu verzeichnen. Hier sind bislang vor allem Hängematten und Schwebesessel als zusätzliche Wohnraum-Accessoires begehrt. Produziert werden diese vornehmlich in Mexiko und Brasilien und haben längst ihren festen Platz in zahlreichen Online-Shops ergattert.
Bei Holzmöbeln sind die Konsumenten eher vorsichtiger. Hier herrscht noch immer die Befürchtung, sich unter Umständen ein Stück illegal gefälltes Tropenholz ins heimische Wohnzimmer zu holen. Die Industrie hat darauf jedoch schon lange reagiert und liefert heute fast immer ein entsprechendes Zertifikat mit. Zudem unterliegen die Importe zahlreichen Beschränkungen.
Nichtsdestotrotz fehlt es an richtiger Aufklärung, um den Verkauf nachhaltig zu stimulieren. Dabei können die lateinamerikanischen Designer im weltweiten Vergleich durchaus mithalten. Das nun von der EU angestoßene Programm existiert bereits erfolgreich im Staatenbund Mercosur, daher gelangen die meisten Möbelstücke aus lateinamerikanischer Produktion bislang lediglich in den nationalen Handel oder werden maximal in die Nachbarländer exportiert.
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