Brasilien – Venezuela: Yanomami-Gemeinschaft von der „Flussblindheit“ betroffen

Datum: 30. Juli 2013
Uhrzeit: 08:33 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Hochburg der von Fadenwürmern verursachten Krankheit

In Lateinamerika ist die parasitäre Krankheit Onchozerkose fast ausgerottet. Laut dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter befindet sich aber immer noch eine Hochburg der von Fadenwürmern verursachten „Flussblindheit“ im Amazonas-Gebiet zwischen Venezuela und Brasilien. Dort leben die Yanomamis, die größte indigene Volksgruppe in dieser Region.

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Onchozerkiasis ist eine in den tropischen Gebieten Afrikas und Amerikas vorkommende Krankheit des Menschen. Die chronische Krankheit wird durch Filarien der Art Onchocerca volvulus aus der Gruppe der Fadenwürmer verursacht und führt bei etwa 10 % der Erkrankten zur Erblindung. Der Ausdruck Flussblindheit lässt sich von dem Vorkommen der Krankheit, meist in der Nähe von Fließgewässern, ableiten. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Larven der Kriebelmücke in solchen Gewässern aufwachsen und sich im adulten Stadium von Menschen in der näheren Umgebung ernähren.

1992 wurde ein Programm zur Bekämpfung der Onchozerkose auf dem amerikanischen Kontinent initiiert, wo sie 2011 in sechs Staaten (Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Venezuela) in 13 Einzelherden vorkam. Dieses Programm war so erfolgreich, dass eine Unterbrechung der Übertragung für das Jahr 2012 vorausgesagt wurde.

Carter, dessen Stiftung ein Programm zur Ausrottung dieser Krankheit finanziert, gratulierte während eines Besuchs in Kolumbien der Regierung für ihre Erfolge. „Kolumbien ist ein Beispiel und bietet Inspiration bei der Ausrottung der Krankheit in dieser Hemisphäre“, so der 88-jährige während eines Besuches im Departamento de Cauca, eine Provinz im Südwesten Kolumbiens. Nach seinen Worten haben Brasilien und Venezuela ebenfalls „fast das Ziel erreicht“. Er bezeichnete die Grenzregion als einen „sehr abgelegenen Ort“, die dort lebenden Yanomami wurden noch nicht behandelt.

„Dort leben mehr als 20.000 dieser Ureinwohner und es ist sehr schwierig, diese Region zu erreichen. Wir müssen diesen Menschen bei der Beseitigung der Krankheit zur Seite stehen“, so Carter, der seine Bereitschaft zum Dialog mit Präsidentin Dilma Roussef und ihren venezolanischen Amtskollegen Nicolas Maduro bekräftigte.

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