Ecuador: „Homoheiler-Kliniken“ sorgen für Aufsehen und Empörung

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Datum: 30. Juli 2013
Uhrzeit: 09:22 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten als Krankheit betrachtet

Im südamerikanischen Land Ecuador haben erneute Berichte über sogenannte „Homoheiler-Kliniken“ für Aufsehen und Empörung gesorgt. Gesundheitsministerin Carina Vance bezog klar Stellung und bezeichnete die Existenz eines „Netzwerks von geheimen Folter-Zentren“ als illegal. Die offen lesbische Politikerin bekräftigte ihre Bemühungen, gegen die 70- 80 noch verbleibenden „Alkohol- und Drogen-Kliniken“ vorzugehen.

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In den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 wurden in Ecuador bereits über 30 illegale Kliniken zur Behandlung von Homosexualität geschlossen. Diese Krankenhäuser betrachteten gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten als Krankheit und boten eine potenzielle Heilungschance an. Ehemalige Patienten berichteten von sexuellem Missbrauch, Beleidigungen und Folter als Teil der “Heilungsmethoden”. Homosexuelle Gruppierungen in Ecuador gehen davon aus, dass es landesweit etwa 200 solcher verfassungswidrigen Zentren gibt.

Laut Karen Barba, Sprecherin der NGO” Fundación Causana”, versteckten sich diese Kliniken hinter legalen Rehabilitationszentren für Drogensüchtige. In einem Interview gab die 28- jährige Paola Ziritt bekannt, dass sie zwei Jahre behandelt wurde und dabei “die Kraft zum Leben verlor”. Nach ihren Worten wurde sie sexuell misshandet, gefoltert und von den Wachen geschlagen.

Vance bezeichnete in einem Interview vom vergangenen Freitag (26.) die aktuelle Situation als kritisch. „Diese Kliniken sind absolut illegal. Sie begehen systematisch eine Verletzung der Menschenrechte und tarnen sich dabei unter dem Deckmäntelchen einer angeblichen Heilungstherapie der Homosexualität“, so Vance. Im vergangenen Jahr wurden zwei Todesfälle durch angebliche „Heilungs-„Versuche“ registriert, Patienten wurden regelmäßig vergewaltigt, geprügelt und mit Eiswasser übergossen.

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