Sieben von zehn Frauen in Bolivien werden zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben Opfer von sexuellen Missbrauch. Laut dem Bürgerbeauftragten/Ombudsmann Rolando Villena gibt es jedes Jahr im südamerikanischen Binnenstaat 14.000 solcher Beschwerden von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 60% der Fälle sind Opfer von Gewalt in ihren eigenen vier Wänden und nur gerade 0,04% dieser Fälle enden mit einem Urteil gegen den Verursacher.
Die am Mittwoch (31.) während einer Pressekonferenz vorgestellten Daten sind Teil des Berichts „Sexuelle Gewalt gegen Frauen“, der von Rolando Villena vorgestellt wurde. Anhand der Studie und Datensätzen von der Nationalen Polizei beklagte Villena, dass die sexuellen Übergriffe im linksregierten Land von 1.076 Fällen im Jahr 2005 auf 3.602 im vergangenen Jahr anstiegen – eine unglaubliche Steigerung von 235%.
„Nur die Aufzeichnungen der Vergewaltigungen belegen einen Anstieg von 777 im Jahr 2005 auf 2.386 im Jahr 2012. Dies ist ein Anstieg von 207% und belegt, dass pro Tag sechs Personen vergewaltigt werden“, so der Bürgerbeauftragte.
„Die tatsächlichen Zahlen sind allerdings deutlich höher. Die von der Justiz unter den Tisch gekehrten Fälle können wir natürlich nicht prüfen“, beklagte Villena. Nach seinen Worten und laut Angaben der Vereinten Nationen ist Bolivien in Lateinamerika das Land mit der zweithöchsten Rate von sexueller Gewalt. Er wies darauf hin, dass seit Juni letzten Jahres mindestens 23 Frauen durch männliche Gewalt starben.
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