Brasilien: Ausgestorben geglaubte Seekuh wiederentdeckt

Datum: 08. August 2013
Uhrzeit: 18:31 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Oscar wird aufgepäppelt

Am Strand der lha de Marajó (Region im brasilianischen Amazonasgebiet) ist ein Karibik-Manati (Trichechus manatus) entdeckt worden, der in dieser Gegend eigentlich für ausgestorben galt. Die Seekuhart aus der Familie der Rundschwanzseekühe (Trichechidae) lebt an den Küsten des Golfs von Mexiko und der Karibik, sowie an den Atlantikküsten Brasiliens und Venezuelas.

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Marajó ist die bei weitem größte Insel Brasiliens und liegt im Mündungsbereich des Amazonas im Norden des Landes. Die eigentliche Insel Marajó ist mit rund 40.100 km² etwa so groß wie die Schweiz und bildet mit den benachbarten, zumeist nur durch Flussläufe von Marajó getrennten Inseln, den Marajó-Archipel. Mitunter wird Marajó als größte Flussinsel der Erde betrachtet. Dem steht entgegen, dass die östlichen Teile der Insel auch das Meer berühren (Atlantik, Meeresbucht Rio Pará) und die Insel von den Mündungsgebieten zweier Flüsse, Amazonas und Tocantins, begrenzt wird.

Nach Angaben des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie ist die auf den Namen „Oscar“ getaufte Seekuh die erste ihrer Art, die in der Region seit Mitte der 1980er Jahre lebend gefunden wurde. Das etwa drei Monate alte Tier wurde auf der Insel Salvaterra, wo im Jahr 2005 bereits ein Schädel der gleichen Art gefunden wurden, entdeckt.

Obwohl der Karibik-Manati keine natürlichen Feinde hat, wurde sein Lebensraum im Marschland durch menschliche Einflüsse eingeschränkt. Viele Tiere wurden und werden durch die Propeller von Außenbordmotoren verletzt. Die gesündeste Population lebt heute an der Küste Guyanas, wo es noch mehrere tausend Manatis gibt. Auch Suriname und Französisch-Guayana haben große Bestände. An den Küsten der anderen Staaten Mittel- und Südamerikas sowie auf den Großen Antillen sind diese Seekühe jedoch extrem selten geworden. In Brasilien ist er bis auf wenige isolierte Restpopulationen ausgerottet. Unter Aufsicht des brasilianischen Umweltbundesamtes Ibama wird Oscar nun aufgepäppelt und soll in einigen Monaten an einem für ihn sicheren Platz wieder ausgesetzt werden.

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