Der ecuadorianische Präsident Raffael Correa hat am Donnerstag (15.) angekündigt, die Ölförderung im Yasuní-Nationalpark in den kommenden Monaten aufnehmen zu wollen. Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Kopp: „Die ecuadorianische Regierung muss ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden, dieses einzigartige Gebiet zu schützen.“
Die deutsche Bundesregierung hatte mit Ecuador im vergangenen Jahr ein umfassendes Unterstützungskonzept vereinbart, um die Artenvielfalt und den Waldschutz in Yasuní-Biosphärenreservat zu erhalten und zudem die dort lebende indigene Bevölkerung zu stärken.
Mit diesem gemeinsamen Konzept, das vollen allen Seiten größte Anerkennung erhielt, sollen messbare Erfolge erreicht werden. Es sei, so Kopp, „völlig unverständlich und ärgerlich, dass Präsident Correa offenbar mit der Absicht zur Ölförderung unsere getroffene Vereinbarung jetzt in Frage stellt und offenbar eine Doppelstrategie verfolgt. Wir wollen Gestalten und nicht Unterlassen belohnen. Wie passen Ölförderung und Schutz der Biodiversität und indigener Bevölkerung zusammen? Die ecuadorianische Regierung wird sich zu dieser Doppelstrategie gegenüber dem BMZ jetzt erklären müssen.“
Bei den deutsch-ecuadorianischen Regierungsverhandlungen im Oktober 2012 wurde vereinbart, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Projekte für die Biodiversität und die indigene Bevölkerung im Yasuní-Gebiet umsetzt. Für diese Vorhaben sind 34,5 Millionen Euro vorgesehen. Mit dieser Zusage unterstreicht Deutschland seine entwicklungspolitische und klimapolitische Verantwortung auf bilateraler und internationaler Ebene. Teil der Vereinbarung ist, dass die Erweiterung der deutschen Zusammenarbeit auf das Biosphärenreservat Yasuní ein Engagement seitens der ecuadorianischen Regierung zum Schutz der Artenvielfalt und der indigenen Völker der Region voraussetzt.
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