Peruanische Wissenschaftler befürchten einen Zusammenbruch des 5.672 Meter hohen Schichtvulkans Ubinas. Der Koloss in der Region Moquegua, 900 Kilometer südlich von Lima, hat erst vor wenigen Tagen mit dem Ausstoß einer gigantischen Aschewolke für Angst und Aufsehen gesorgt. Bereits seit dem 23. April 2006 hat Peru den Notstand in den Orten in der Nähe des Vulkans erklärt.
In ihrem aktuellen Bulletin weisen Umweltgeologen des Geologischen Instituts für Bergbau und Metallurgie (Ingemmet) darauf hin, dass der Ubinas vor Hunderten von Jahren die profilierte Form eines Kegels aufwies. Ein großer Ausbruch sprengte seine Spitze ab und verlieh ihm seine heutige Struktur. In den letzten 500 Jahren gab es 24 eruptive Episoden, ein erneuter starker Ausbruch oder ein Erdbeben der Stärke 5,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala könnte nach Befürchtungen der Wissenschaftler die Südflanke des Vulkans zusammenbrechen lassen.
Laut Marco Rivera, Projektleiter am Ingemmet, weist die steile Flanke in diesem Bereich bereits mehrere vertikale Brüche auf. Diese Tatsache bezeichnet er als weiteren Indikator für einen wahrscheinlichen Zusammenbruch. Wenn die Südflanke zusammenbricht, würden die Schlamm-und Schuttlawinen das 8 Kilometer entfernte Tal (Valle de Ubinas) erreichen und mehrere Dörfer verschütten.
Ingemmet hat bereits im Jahr 2011 empfohlen, die Dörfer Querapi, Ubinas, Tonohaya, San Miguel und Huatagua zu evakuieren. Eine detaillierte Gefahrenkarte weist zudem auf die Gefahr von austretenden giftigen Gase hin. Die Mischung aus Wasserdampf, Schwefeldioxid, Arsen und andere chemische Verbindungen wird als für den Menschen „sehr giftig“ bezeichnet. Seit dem Ausstoß der Aschewolke vor wenigen Tagen leidet die Bevölkerung an Bindehautentzündung, Hautproblemen und Kopfschmerzen. Die Nutztiere in der Region fressen das giftige Gras, die Menschen rund um den Vulkan schöpfen ihr Trinkwasser aus kontaminierten Quellen.
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