Die lokale Regierung der brasilianischen Hauptstadt Brasília hat am Montag (23.) ein Gesetz verabschiedet, welches das Verbot der Herstellung, Vertrieb und Verkauf von jeder Art von Kriegsspielzeug beinhaltet. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um zur Verringerung der Gewalt im Land beizutragen. Brasília ist damit die erste brasilianische Stadt, die ein solches Verbot erlässt.
Das Verbot erstreckt sich demnach auf alle Arten von Spielzeug-Gewehren, auch die futuristisch anmutenden und Wasserkugeln verschießenden mit Leuchtdioden oder Sound ausgestatteten Geräte. Von dem Verbot ausgeschlossen sind Druckluftwaffen, wie sie bei der Mannschaftssportart „Paintball“ oder bei Sportwettkämpfen von einem altersberechtigten Personenkreis verwendet werden.
„Wenn unsere Kinder in einer Kultur der Gewaltlosigkeit erzogen werden, werden sie im Erwachsenenalter über ein bestimmtes Wissen verfügen und all das vermeiden, was zu Konflikten führen kann. Wir geben ein Beispiel, welches in unser ganzes Land getragen werden soll“, erklärte Agnelo Queiroz, Gouverneur des Distrito Federal do Brasil (Bundesdistrikt).
Dem lokalen Spielwarenhandel wird eine Frist von sechs Monaten eingeräumt, um das Kriegsspielzeug aus den Regalen zu verbannen. Das Gesetzt sieht Abmahnungen und Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 2.280 US-Dollar bis zu 45.000 Dollar vor. Sollten sich die Händler nicht an das Verbot halten, kann ihr Geschäft für 30 Tage geschlossen und der Einzug und anschließende Löschung ihrer Lizenz erfolgen.
Die Initiative wurde von Organisationen zur Förderung des Friedens und der Bekämpfung von Gewalt in den Städten begrüßt. „Wir müssen unsere Kinder lehren, nicht mit unserem Planeten zu spielen und keine jährlichen Militärausgaben in Höhe von rund 1,5 Billionen Dollar zu tätigen. Wir sind verantwortlich für die Veränderung der Kultur der Gewalt hin zu einer Kultur des Friedens“, so die „Organización Guaxupe“ in einem Kommuniqué.
Laut der vom brasilianischen Zentrum für Lateinamerika-Studien entwickelten „Map of Violence 2013“ lag die Mordrate im südamerikanischen Land im Jahr 2011 bei 27,4 pro 100.000 Einwohner, ein Anstieg von 132% seit 1980 (11,7 pro 100.000).
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