Honduras wird oft mit Schlagwörtern wie Korruption, mordenden Sicherheitskräften und Straflosigkeit in Zusammenhang gebracht, es gilt als Drogenkorridor und hat die höchste Mordrate weltweit. Zu den Opfern der Gewalt gehören immer wieder Medienschaffende. Allein seit dem Militärputsch 2009 wurden 26 Journalistinnen und Journalisten getötet, die meisten von ihnen erklärte Gegner des Coups. Hinzu kommen Einschüchterungen und Schließungen von oppositionellen Medien. Reporter ohne Grenzen zählt Honduras seit Jahren zu den weltweit gefährlichsten Ländern.
Kritische Journalistinnen und Journalisten aus den sozialen Bewegungen lassen sich ihr Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung jedoch nicht nehmen. Eine von ihnen ist Karla Lara, die in einer eigenen Radiosendung über das Geschehen in Honduras berichtet. Die Feministin ist eine der bekanntesten Künstlerinnen des Landes. Unmittelbar nach dem Putsch schloss sich die Sängerin der Gruppe Artistas en Resistencia an. Ihre musikalischen Auftritte nutzt sie, um über die Menschenrechtslage in ihrem Land zu informieren.
Auch an diesem Abend wird Karla Lara neben Berichten aus dem Alltag von Medienschaffenden in Honduras einige ihrer Lieder vortragen. Die Journalistin Jutta Blume reist zu den Wahlen im kommenden November mit einer Delegation nach Honduras und wird über die Wirkung und die Notwendigkeit internationaler Präsenz zur Menschenrechtsbeobachtung berichten. ROG-Vorstandsmitglied Gemma Pörzgen wird eine vergleichende Perspektive mit Blick auf die Probleme von Journalistinnen und Journalisten in aller Welt beitragen.
Ein Abend mit:
– Karla Lara – Radiomoderatorin und Menschenrechtsaktivistin, Honduras
– Jutta Blume – Journalistin, Mitglied der Honduras-Delegation zur Menschenrechtsbeobachtung, Berlin
– Gemma Pörzgen – Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen, Berlin
– Moderation: Erika Harzer – Autorin, Berlin
veranstaltet von der Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen und CADEHO – Menschenrechtskette Honduras
am Mittwoch, 2. Oktober 2013, von 19.30 bis 21.30 Uhr
in der Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Deutsch mit Simultanübersetzung statt
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