Argentinische Behörden haben eine offizielle Änderung des Geschlechts für ein sechsjähriges Kind genehmigt. Der Fall gilt als weltweit einzigartig, da aus Manuel ohne einen chirurgischen Eingriff und ohne psychologisches Gutachten jetzt Lulu wurde. Bereits im vergangenen Jahr trat im südamerikanischen Land eine neue Gesetzgebung in Kraft. Diese neue Regelung erlaubt Geschlechts- und Namensänderungen auf offiziellen Dokumenten ohne die Notwendigkeit einer gerichtlichen Genehmigung. Dass auch ein Kind davon Gebrauch machen kann, ist allerdings neu.
Laut seinen Eltern wurde Manuel im Jahr 2007 geboren und zeigte mit zunehmender geistiger, emotionaler und sozialer Entwicklung alle Merkmale eines Mädchens. Ebenfalls soll das Kind ab seinem 4. Geburtstag darauf bestanden haben, dass es Lula genannt werde. Demzufolge reichten die Eltern mehrfach einen Antrag auf Geschlechts- und Namensänderung ein. Diese Anträge wurden von den Behörden mit der Begründung abgewiesen, dass es keine richtige Entscheidung wäre, wenn ein Kind unter 14 Jahren eine solch schwerwiegende Entscheidung treffen würde.
Laut Alberto Pérez, Minister der Kabinettsleitung der Provinz Buenos Aires, wurde die Genehmigung jetzt erteilt. Der „Fall“ hätte nach seinen Worten eine Kehrtwende genommen, nachdem die Eltern sich schriftlich an die Bundesbehörde gewandt hätten. Diese verwies auf die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und vertrat die Meinung, dass eine Verweigerung auf Geschlechts- und Namensänderung eine Verletzung der Statuten darstelle. Nach Bekanntgabe der Genehmigung begrüßten Homosexuelle und Aktivisten der Transgender-Bewegung die Entscheidung der Behörden.
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