Venezuelas linker Staatschef Nicolás Maduro hat zu Beginn der Woche drei US-Diplomaten mit sofortiger Wirkung des Landes verwiesen. Er warf den Angehörigen der US-Botschaft in Caracas vor, in „Sabatoge- Akte“ verwickelt zu sein und die „extreme Rechte“ zu unterstützen. „Yankees Go home! Raus aus Venezuela!“, rief Maduro bei einer Armee-Veranstaltung im Nordwesten des Landes. Internationale Wirtschaftsanlysten sind sich darüber einig, dass der Ex-Busfahrer einmal mehr von der Wirtschaftskrise im südamerikanischen Land ablenken will.
„Die USA sind das erklärte Feindbild der revolutionären Regierung und diese will keine Stabilität in den Beziehungen mit Washington. Mit der Ausweisung der US-Diplomaten soll von der enormen wirtschaftlichen Ineffizienz abgelenkt werden“, analysiert Félix Gerardo Arellano, Professor für Politikwissenschaft an der Zentralen Universität von Venezuela (UCV). „Präsident Maduro versucht, die gleichen Formeln wie Hugo Chávez anzuwenden. Dies dient offensichtlich dazu, vom wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes abzulenken. Gleichzeitig sucht er die Unterstützung der radikalen Chavista“, bestätigt Elsa Cardozo, ebenfalls Professorin an der UCV.
Am 3. September lähmte ein Stromausfall 70% des venezolanischen Territoriums, in den letzten Monaten erhöhten sich die Inflation und der Mangel an Nahrungsmitteln gravierend. Sidor, der größte Stahlproduzent des Landes, hat seinen kürzlich beendet Streik erneut aufgenommen. Angesichts der fortschreitenden Misswirtschaft sieht die Opposition ihre Chance, permanent auf das Chaos hinzuweisen und die internationale Gemeinschaft von der „Illegitimität“ der Regierung zu überzeugen.
Schauen wir mal wo das Ganze noch hinführt, es bleibt spannend.