Ein Gruppe von 16 Wissenschaftlern hat während einer dreiwöchigen Expedition in einem bislang unerforschten Gebiet im südöstlichen Suriname nahe der Grenze zu Brasilien Tierarten entdeckt, die wahrscheinlich neu für die Wissenschaft sind. Unter den 60 als potenziell neu für die Wissenschaft erkannt Arten befinden sich sechs Frösche, eine Schlange, 11 Fische und viele Insekten. Das südliche Suriname gilt als einer der letzten Orte auf Erden, der über eine riesige Fläche unberührten tropischen Regenwaldes verfügt. Die hohe Anzahl neu entdeckter Arten beweist die erstaunliche Artenvielfalt der Wälder und wirft ein neues Licht auf das Ökosystem der Region.
Der südamerikanische Staat Suriname grenzt im Norden an den Atlantischen Ozean, im Osten an Französisch-Guayana, im Süden an Brasilien und im Westen an Guyana. Das kleinste unabhängige Land Südamerikas verfügt eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Noch immer besteht circa 80 % des Grundgebietes aus Regenwald mit u. a. mehr als 1.000 Baumarten. Dieser Urwald ist Teil des größten tropischen Regenwaldes auf der Welt, des Amazonas-Regenwalds, dessen größter Teil auf brasilianischem Hoheitsgebiet liegt. Das surinamische Buschland ist daher ein beliebter Studienplatz für Biologen aus der ganzen Welt.
Suriname hat eine lange Historie auf dem Gebiet des Naturschutzes. Hier sind verschiedene Organisationen, wie z. B. die staatlichen Behörden, Dienst van’s Lands Bosbeheer (LBB), Stichting Natuurbehoud Suriname (STINASU) und der WWF bemüht, die vorhandenen natürlichen Ökosysteme zu schützen. Das Land besitzt elf Naturschutzgebiete, einen Naturpark und vier besondere Umweltgebiete (Multiple-use management areas), im Küstenbereich liegende Mehrzweckareale.
Laut Trond Larsen von der Non-Profit-Organisation „Conservation International“ (CI) wurden während der Expedition im Jahr 2012 insgesamt 1.378 Arten, darunter Pflanzen, Ameisen, Käfer, Heuschrecken, Fische, Amphibien, Vögel und Säugetiere, katalogisiert und die Daten dazu nun ausgewertet. Unter den Kreaturen, die als neu für die Wissenschaft bezeichnet werden, befindet sich ein brauner Laubfrosch, genannt „Kakao Frosch“ (Hypsiboas sp.) und eine Art der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae, auch Pfeilgiftfrösche genannt). Dessen leistungsfähiger Giftstoff wird von der lokalen Bevölkerung für die Jagd eingesetzt.
Das ist doch mal ne tolle Meldung. Leider hat sie einen etwas bitteren Beigeschmack. Denn auch in diesen Gebieten gehört illegaler Holzeinschlag zur Tagesordnung. Und sowieso, da wo der WWF seine Finger im Spiel hat, ist in Sachen Naturschutz nicht viel übrig …