Der Aufmerksamkeit eines Spediteurs im Landkreis Leer ist einer der bisher größten Kokainfunde in Ostfriesland zu verdanken. Weil es bereits in der Vergangenheit Nachfragen des britischen Zolls gegeben hatte, richtete der Spediteur sein besonderes Augenmerk auf eine Sendung Stückgut, die wiederum für Großbritannien bestimmt war. Nachdem er das Hauptzollamt Oldenburg und das Zollfahndungsamt Hannover – Dienstsitz Bremen – eingeschaltet hatte, wurde sehr schnell deutlich, dass seine Skepsis nur zu berechtigt war. Bei einer intensiven Überprüfung der Palette mit Waschmittelkartons entdeckten die Beamten in einer Reihe von Packungen die enorme Menge von über 100 Kilogramm Kokain.
Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen wurde das in Südamerika produzierte Rauschgift (geschätzter Schwarzmarktwert von circa fünf Millionen Euro) mit Bestimmung Großbritannien über die Niederlande nach Leer gebracht. Nachdem in enger Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft Aurich mit den britischen Justiz- und Zollbehörden die rechtlichen Voraussetzungen für einen kontrollierten Weitertransport der Drogen auf die Insel geschaffen waren, wurde die Sendung, begleitet von Beamten der Zollfahndung Hannover und der britischen Ermittlungsbehörde, am 27. September 2013 in Liverpool ausgeliefert.
Dabei konnte der vermutliche Hauptverdächtige festgenommen werden. Es handelt sich um einen 67-jährigen niederländischen Staatsangehörigen, der bereits seit längerer Zeit in Großbritannien lebt. Ihm droht nun nach britischem Strafrecht eine lebenslange Haftstrafe. Die weiteren Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit zwischen den Beamten der Zollfahndung in Bremen und den britischen Behörden geführt.
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