Ein guatemaltekisches Gericht stimmte dem Antrag der USA auf Auslieferung des Ex-Präsidenten des Landes, Alfonso Portillo (2000-2004), zu. Das Gericht folgte laut eigenen Angaben dabei einer entsprechenden Bitte der USA . Allerdings muss sich Portillo zunächst in seiner Heimat Guatemala verantworten, wo gegen ihn ein Prozess wegen Unterschlagung und Geldwäsche läuft.
Die US-Staatsanwaltschaft hat den 58-jährigen Portillo wegen Geldwäsche und Untreue in den USA angeklagt. Laut Anklageschrift soll Portillo während seiner Regierungszeit bis zu 25 Millionen Dollar Staatsgelder beiseite geschafft und bei mehreren Banken in den USA und in Europa gewaschen haben.
„Ich habe eine Schlacht verloren, aber es ist noch nicht vorbei und ich gebe mich nicht geschlagen und werde in Berufung gehen“, teilte Portillo nach der Entscheidung des Gerichts mit.
Portillo war Ende Januar im Norden Guatemalas festgenommen worden. Nach dem Ende seiner Amtszeit verließ Portillo Guatemala in Richtung Mexiko. In Guatemala ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts gegen ihn und beantragte seine Auslieferung aus Mexiko. Diese wurde 2006 von der mexikanischen Regierung bewilligt, wogegen Portillo Rechtsmittel einlegte. Im Januar 2008 urteilte der Oberste Gerichtshof in Mexiko gegen ihn und am 7. Oktober 2008 erfolgte seine Auslieferung nach Guatemala. Ihm wird vorgeworfen während seiner Amtszeit etwa 11,6 Millionen Euro veruntreut zu haben. Er weist diese Vorwürfe zurück und beschuldigt die Nachfolgeregierung von Óscar Berger ihn auf diese Weise politisch verfolgt zu haben.
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