Die 1993 gegründete Organisation für Welterbe-Städte (Organization of World Heritage Cities; kurz: OWHC) zeichnet alle zwei Jahre eines ihrer derzeit 250 Mitglieder aus. Mit dem Preis werden Städte geehrt, die sich für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen und eigens dafür spezielle Projekte und Initiativen ins Leben rufen. In diesem Jahr wird die Stadt Cuenca mit dem Preis „Jean-Paul L’Allier“ ausgezeichnet. Sie ist die erste Stadt Lateinamerikas, der diese Auszeichnung verliehen wird.
Das Projekt „Barranco de Cuenca“ befasst sich mit der Verbesserung der Promenade Tres de Noviembre, des Parks La Madre sowie der Erholungsgebiete Escalinata und La Pasarela, direkt neben der Universität. Die Jury der OWHC würdigt das Projekt als vorbildliche Leistung Cuencas und schätzt ihren Innovationscharakter. Bei der Bewertung wurden Aspekte wie die Beteiligung der Öffentlichkeit, die Berücksichtigung des natürlichen und historischen Erbes, die Erholung des Flussgebiets Tomebamba und dessen mögliche Anwendung auf internationaler Ebene berücksichtigt.
Die Investitionen für die Erneuerung der Promenade Tres de Noviembre beliefen sich auf 1,5 Millionen US-Dollar. Zu den darin enthaltene Maßnahmen zählen unter anderem die Instandhaltung des Straßennetzes, der Bau von Radwegen und die dekorative Beleuchtung. In die Erneuerung des Parks La Madre wurden sechs Millionen US-Dollar investiert. Rund um das Universitätsgelände wurden 220.000 US-Dollar für Fußgängerwege aufgebracht.
Offiziell entgegennehmen wird Cuenca den Preis erst bei der Eröffnungsveranstaltung des 12. Kongresses der OWHC am 19. November 2013 in Oaxaca, Mexiko. Die 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Stadt Cuenca im Süden Ecuadors blickt darüber hinaus auf viele weitere Auszeichnungen zurück: Sie ist eines der besten historischen Reiseziele laut National Geographic Traveller (Platz 49, 2008), die schönste Stadt Lateinamerikas laut Stern (2013) und eines der zehn besten Reiseziele laut Lonely Planet (2010).
Cuenca, mit 277.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Ecuador, hat sich den Charme einer kleineren Stadt bewahrt und gilt mit seinen gut erhaltenen Kirchen und Kathedralen, Museen, Forschungs- und Kultureinrichtungen als Kulturhauptstadt des Landes. Die prächtig verzierten Gebäude und die beeindruckende Altstadt haben Cuenca nicht nur die Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte eingebracht, sondern auch den Spitznamen „Athen der Anden”. Die auf 2.557 Metern gelegene Stadt ist der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung des südlichen Ecuadors mit den Ruinen in Ingapirca, dem Cajas-Nationalpark oder Vilcabamba, dem Tal der Langlebigen.
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