Venezuela: Bewaffnete überfallen Hotel mit 60 Gästen – Update

gewalt

Mord, Raub und Totschlag sind im linksregierten Land an der Tagesordnung (Foto: Archiv)
Datum: 07. November 2013
Uhrzeit: 11:45 Uhr
Leserecho: 9 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein Gruppe von Kriminellen hat am Dienstag (5.) um 22:00 Uhr Ortszeit ein Hotel in der venezolanischen Stadt Maracay (Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaates Aragua) überfallen und die 60 Gäste der Herberge ausgeraubt. Unter den Tätern befanden sich nach Berichten lokaler Medien auch drei Frauen, die sich zuvor als Mitarbeiter des Hotels (Zimmerservice) ausgegeben hatten.

Augenzeugen berichten von einem Überfall im „Kommando-Stil“. Demnach stürmten fünfzehn mit Gewehren und Granaten bewaffnete maskierte Räuber das Hotel “Euro Luso” auf der Avenida Bolívar und drangen in die insgesamt 30 Zimmer der Gäste ein. Die Aktion soll etwa 5 Stunden gedauert haben, fast alle Opfer mussten sich auf dem Parkplatz des Hotels versammeln und wurden mit Schnürsenkeln gefesselt.

Dort hatten die Täter einen LKW geparkt und verluden in aller Seelenruhe acht Plasmafernseher, ein Motorrad und sechs Klimaanlagen. Den Opfern wurden mehrere Zehntausend Bolivar (VEB), Schmuck, Handys (Blackberry, Samsung Galaxy, Iphone), Kleidung und andere Gegenstände geraubt. Der Anwalt Wladimir García berichtete, dass ihm die Täter 8.000 Bolivar raubten und ihm seinen Finger mit einem Ring abschneiden wollten.

Mehrere Personen waren bei dem Angriff nackt aus ihrem Zimmer gestürmt und wurden in einem Raum in der Küche eingesperrt. Die Räuber drohten die Granaten zu aktivieren – sollte einer der Gäste versuchen die Polizei zu alarmieren. Eine weibliche Person wurde sexuell belästigt, weitere schreiende Gäste verhinderten eine Vergewaltigung. Nach der Tat flüchteten die Räuber unerkannt. Mehrere Überfallene verdächtigen den Hotelmanager der Mittäterschaft. Dieser war von den Räubern in einem separaten Raum gebracht worden und ist nun Gegenstand der Ermittlungen.

Update:

Der Gouverneur des Bundesstaates Aragua, Tareck El Aissami (Chávez‘ Schwiegersohn), hat Berichte über den Überfall bestritten. „Die Nachricht über einen angeblichen Diebstahl auf Touristen in Maracay ist absolut falsch“, twitterte Aissami. Venezolanische Medien berichteten, dass der Betriebsleiter des Hotels ihnen gegenüber den Überfall jedoch bestätigt hat.

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  1. 1
    Der Bettler

    Diese 60 Gäste werden Venezuela von der Landkarte streichen,wie so viele Touristen.

  2. 2
    Gast

    Wenn das so gut organisiert war kann es nur die Polizei gewesen sein!
    OK jeder holt sich den Boni auf seine Art.

  3. 3
    thor

    Bettler, leider können die Gäste Venezuela nicht von der Landkarte streichen, denn es waren mit Sicherheit Venezolaner. Welcher halbwegs bei gesundem Menschenverstand wandelnde geht denn noch nach Venezuela in Urlaub… Das es Beamte des öffentlichen Dienstes waren, davon ist auszugehen, mir kann doch niemand weismachen das mitten auf der Av. Bolivar ein Hotel fünf Stunden lang ausgeraubt wird, ohne das die Polizei was mitbekommt…. – oder sind die wirklich so doof….?!

  4. 4
    Herbert Merkelbach

    Wie nennt man einen solchen Staat, in dem diese Dinge die Tagesordnung weit überschreitet: “ A failed state“ – ein gescheiterter Staat. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  5. 5
    Marvin Scott

    Wenn es die Staatsführung zur Maxime gemacht hat, dass man sich jeden fremden Besitz aneignen kann, sind alle die Raubüberfälle exakt auf der politischen Linie von H.C. und der Kasperle macht ja nichts anders. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht, d.h. irgendwann platzt den Bürgern der Kragen. Es wird auch immer klarer, warum die Regierung nicht genügend neue Gefängnisse baut, denn dann müssten die Roten nach dem Umsturz damit rechnen, dank ausreichender Zahl „Hotelzimmer“ selber zu tausenden eingebuchtet zu werden.

  6. 6
    Caramba

    @gast
    Ja das glaub ich auch.
    Und @Marvin Scott
    Deinem ersten Satz kann ich nur von Herzen beistimmen. Auf die Piraten-Problematik vor Venezuelas Küsten angesprochen, antwortete der verblichene Commandante mal “ Man muss diese armen Fischer schon verstehen, dass sie sich ihren gerechten Anteil an dem Reichtum der Kapitalisten holen wollen, der Tag für Tag an ihnen vorbeischwimmt.“ Dann muss man sich nicht wundern, dass die Fischer in ihren peneros lieber eine AK47 einpacken als einen Haufen stinkende Netze, die Investition macht sich schon mit dem Laptop und dem Handy des ersten überfallenen Seglers wieder bezahlt. Und glaubt mir, die Piraten sind real……das weiss ich aus erster Hand.
    Folge: Während 2009 in Margarita (Porlamar) noch ca 200 Yachten vor Anker lagen und ganz Playa Concorde prima davon lebte, waren es 2011 grade noch 20 – und die Hälfte Schrottkähne, die da liegen, weil sie nicht mehr seetauglich sind. 2012 weiss ich es nicht, aber vielleicht kommt ja mal jemand vorbei und zählt – lange dürfte die Zählung nicht dauern.
    Und so gehts auch den Hotels…….
    „Failed state“ triffts ganz gut, find ich.
    Saludos
    dd

  7. 7
    Soledad

    Ich habe heute nachmittag mit meiner Schwester in Maracay telefoniert. Der Überfall ist Stadtgespräch und hat sich tatsächlich ereignet. Mehrere der Gäste wurden sogar im Krankenhaus behandelt. Dieses linke Pack lügt, wenn es das Maul aufmacht.

    • 7.1
      Caramba

      Ja, die lügen. Und nicht das erste Mal. Das Schlimme ist nur, dass viele es glauben werden. Ich sehe schon ein Bar-Gespräch vor meinem geistigen Auge, in dem der Chavista das Argument des anderen wegwischt und sagt, „ist doch alles gelogen, nur faschistische Propaganda!“
      Und schon kann er weiter glauben, was er gerne möchte, nämlich dass er die beste Regierung aller Zeiten hat und bald alles gut wird, weil sein Revolutionsheld lebt und auf wundersame Weise alles richten wird.
      Könnte er das nicht, müsste er seinen Arsch bewegen und möglicherweise sein Leben riskieren…..viel bequemer, die Lüge zu glauben.
      Also warum sollten sie nicht lügen, wenns doch funktioniert?!?
      Saludos
      dd

  8. 8
    Claudia

    Ich habe 1987/88 in Venezuela (Caracas) gelebt. Das Land hat mir schon damals enorm gefallen. Die ganzen Schönheiten Südamerikas sind in Venezuela vereint. Trotz der vielen schlechten Nachrichten und insbesondere der Warnungen des auswärtigen Amtes der Schweiz haben wir diesen Sommer Bekannte in Venezuela besucht. Das Personal von kleinen Hotels oder Posasdas war sehr nett und zuvorkommend und in den abgelegenen Winkeln dieses nach wie vor wunderschönen Landes fühlt man sich einigermassen sicher. In den Städten (Caracas, Ciudad Bolivar) fühlt man sich mit den hohen Mauern, Stacheldraht und Elektrozäunen jedoch wie in einem Krieg mit unsichtbarem Feind. Konnte ich mit früher alleine in der Fussgängerzone Sabana Grande und der Metro, auch abends ,frei bewegen so kriegt man jetzt tagsüber beinahe Paranoia, nachts wagt man sich zu Fuss nicht mehr aus dem Haus. Das Zentrum von Caracas mit all den sozialistischen Parolen an den Wänden erinnerte mich an meine Besuche in der DDR, nur war man in der DDR sicher.

    Auch die staatlich geführten Hotels sind eine Zumutung, ebenso die Schikanen am Flughafen und den Checkpoints. Traf man früher viele Touristen, so sind diese nun eine Rarität, dabei hätte das Land so viel zu bieten und die Touristen wären eine gute Einnahmequelle für Devisen (selbst Kuba ist da Venezuela voraus). Da ich die politische und wirtschafliche Lage weiterverfolge, fragt ich mich schon, wie lange das noch ohne Blutvergiessen weitergeht. Venezuela ist weit davon entfernt die Abwärtsspirale aufzuhalten, geschweige denn sich wieder aufzurappeln. Der ganze Mittelstand wird verarmen und das ist die Schicht, die ein Land trägt. Es tut weh und macht micht zornig, dem Treiben dieser korrupten, unmoralischen Regierung zuzusehen, die eine Zerstörung der Einwohner und des Landes zu Gunsten ihrer Macht- und Geldgelüste ohne Skrupel in Kauf nimmt…

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