Neue Forschungen zeigen Details über Menschenopfer im alten Peru

Datum: 24. November 2013
Uhrzeit: 12:19 Uhr
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Die Moche-Kultur entwickelte sich vom 1. Jahrhundert bis zum 8. Jahrhundert an der Nordküste Perus. Sie hatte wie ihre Nachfolger, die Chimú-Kultur, ihr Zentrum in der Gegend der modernen Stadt Trujillo. Hinsichtlich der verfügbaren Technologien kann die Moche-Kultur mit der Kupferzeit und der Bronzezeit in Europa und dem Orient verglichen werden. Ein Team von Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten, Kanada und Peru hat nun neue Hinweise über die Praxis der Menschenopfer gefunden.

Die Moche ließen ihre Verstorbenen zuerst unter freiem Himmel verwesen, damit durch die daran beteiligten Fliegen die Seele befreit werde und wieder in die Welt hinausgehen könne, um sie erst danach mit Grabbeigaben zu bestatten. Malereien deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass die Fliege auch verehrt wurde. Ausgrabungen belegen zahlreiche blutige Rituale und auch Menschenopfer, durch die man in der wüstenhaften Gegend von den Göttern den fruchtbringenden Regen erbat.

Die Wissenschaftler haben nun in Huacas de Moche, in der Nähe von Trujillo, ein Grab mit über 70 Menschen gefunden. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei den Menschenopfern nicht um Mitglieder der Elite handelt. Eine Theorie zum Untergang der Moche besagt, dass eine starre Ideologie zu ihrem Ende beigetragen hat. Die Moche steckten in ihre Rituale offensichtlich viel Kraft. Man opferte meist die jungen und produktiven Mitglieder der Gemeinschaft und beraubte sich dadurch vermutlich selbst der Grundlage für eine mögliche Zukunft.

Bei den jetzt entdeckten Opfer handelt es wahrscheinlich um Gefangene in Kriegszeiten, die rituell geschlachtet wurden. Durch Funde belegt ist die Funktion einer Frau als Hohenpriesterin, die etwa auf einer Darstellung dem Herrscher in einem Kelch oder Schädel das Blut der Opfer darbietet. Die Forscher analysierten Sauerstoff-Isotope in den Überresten der Opfer, um festzustellen, woher die Menschen kamen. Die konsumierten Kräuter und Blätter wiesen bestimmte Sauerstoff-Isotope auf. Dadurch erhielten die Experten Hinweise darüber, wo die Opfer ihre Kindheit und die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachten. Die Analyse wurde bei 34 Personen abgeschlossen und belegt, dass die Menschenopfer aus weit entlegenen Gebieten kamen.

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