In keinem anderen Land der Welt werden mehr Menschen entführt als in Mexiko. Laut einer aktuellen Studie des Sicherheitsunternehmens „Control Risks“ hat sich in der ersten Hälfte des laufenden Jahres jede fünfte Entführung (20%) weltweit in Mexiko abgespielt. Eine hohe Rate an Entführungen in den Ländern Lateinamerikas gibt es ebenfalls in Guatemala, Belize, Kolumbien, Venezuela und Haiti.
Während in Mexiko die Zahl der Morde rückläufig ist, wurden im vergangenen Jahr laut dem Nationalen Institut für Statistik und Geographie (INEGI) 105.682 Menschen entführt. Demnach fanden die meisten Entführungen in Mexiko-Stadt und im Bundesstaat Mexiko statt. Dahinter folgen Chihuahua, Coahuila, Nuevo León, Sinaloa, Tamaulipas, Michoacán, Jalisco, Morelos, Durango, Guerrero und Veracruz.
Verantwortlich für die kriminellen Akte sind in erster Linie organisierte kriminelle Gruppen oder Banden. Schätzungen gehen zudem davon aus, dass bei mindestens sieben von zehn Entführungen Beamte auf Bundes-oder kommunaler Ebene beteiligt sind.
Ein Analyst von „Control Risks“ stellte fest, dass im ersten Jahr der Regierungszeit von Präsident Enrique Peña Nieto „noch keine klare, umfassende und koordinierte Strategie zur Bekämpfung der Entführungen auszumachen sei“. Laut Studien von Nichtregierungsorganisationen haben sich die Entführungen im ersten Quartal 2013 um 31,4 Prozent zum Vergleichszeitraum des Jahres 2012 erhöht.
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