Argentinien: Erstes sich selbst erhaltendes Haus am Ende der Welt

Ushuaia

Gebäude ist eine "Botschaft der Hoffnung und Zukunft" (Foto: Télam)
Datum: 08. Januar 2014
Uhrzeit: 10:30 Uhr
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In der argentinischen Stadt Ushuaia plant der Architekt Michael Reynolds das erste sich selbst erhaltende Gebäude Lateinamerikas. Ushuaia konkurriert mit dem zu Chile gehörenden Puerto Williams auf der Insel Navarino um den Titel südlichste Stadt der Welt. Das Projekt „Tol-Haru (Raumschiff Erde am Ende der Welt) wurde bewusst an diesem Ort an der Südseite der Großen Feuerland-Insel (Isla Grande de Tierra del Fuego) am Beagle-Kanal geplant und gilt als Symbol „einer neuen Beziehung zwischen dem Menschen und der Erde“.

Das Gebäude ist von der Nichtregierungsorganisation „Naturaleza Aplicada a la Tecnología“ (NAT) in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte natürliche Technologie (NAT) und Architekt Michael Reynolds entwickelt worden. Reynolds ist auf die Gestaltung von ökologischen und umweltfreundlichen Gebäuden spezialisiert. Die Nähe zum Feuerland-Nationalpark und die einzigartige Natur der Umgebung verhalfen Ushuaia zu einem erheblichen Touristenaufkommen. Da fast alle Waren über weite Strecken in die Stadt gebracht werden müssen, gilt Ushuaia auch als eine der teuersten Städte Argentiniens und ganz Südamerikas.

Der futuristische Bau besteht aus zwei zylinderähnlichen Konstruktionen, die aus Reifen, Dosen, Plastikflaschen und Glas und anderen Recycling-Materialien hergestellt sind. Um sie herum wird eine rahmenähnliche Konstruktion aus Glas eine Art Treibhauseffekt erzeugen, die zu konstanten Temperaturen innerhalb des Gebäudes zwischen 18 und 22 Grad führen soll. In einer Gegend, wo der Winter die einzige Saison ist, soll dadurch Strom gespart werden. Geht es nach dem Willen der Bauherren, wird das Gebäude nach Fertigstellung seine Energie alleine aus Solar-und Windenergie erzeugen. Alle Abfälle sollen recycelt werden, Hilfe von „außen“ wird nicht benötigt.

An dem Projekt werden sich 70 Freiwillige aus der ganzen Welt und Mitglieder der indigenen Gemeinschaft der Quom (Toba) beteiligen. Der Bürgermeister von Ushuaia, Federico Sciurano, nennt das Gebäude eine „Botschaft der Hoffnung und Zukunft“. In Mar del Plata gibt es mit dem Projekt „Earthship MDQ“ bereits seit dem Jahr 2010 eine ähnliche Idee, die Umsetzung hat allerdings noch nicht begonnen.

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