Nach den brutalen Morden an Mónica Spear und ihrem Ehemann ist die Empörung in Venezuela groß. Offenbar musste erst eine prominente Persönlichkeit ermordet werden, um die Bevölkerung aus ihrer Lethargie zu wecken. Laut dem wiedergewählten Oberbürgermeister von Caracas, Antonio Ledezma, sollte die Regierung angesichts der Unsicherheit im Land den nationalen Notstand erklären. Einen entsprechenden Plan will er bei seiner Amtseinführung am Donnerstag (8.) vorlegen.
Die Schauspielerin und „Miss Venezuela 2004“ war mit ihrem Ehemann bei einem Raubüberfall ermordet worden – vor den Augen ihrer fünfjährigen Tochter. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro spricht von einem “Massaker und will am Mittwoch (8.) mit hundert Bürgermeistern und Gouverneuren wieder einmal einen Notfallplan gegen die ausufernde Kriminalität diskutieren. Mehr als 15 in den letzten 10 Jahren begonnene Programme “Patria Segura” (Sichere Heimat) sind bisher gescheitert.
„Ich will jetzt nicht auf der Welle der Empörung reiten. Fakt ist allerdings, dass diese grausamen Morde das Ergebnis von endlosen Reden und einer Politik der Straflosigkeit dieser Regierung sind“, so Ledezma. „In Venezuela herrscht Straflosigkeit, die aus dem Mangel an Autonomie zwischen den Mächten herrührt. Strafen und Drohungen werden nur verwendet, um die Feinde der Regierung unter Druck zu setzen“.
Der Jahresbericht der venezolanischen Nichtregierungsorganisation “Observatory of Violence” (OVV) zeigt einen Anstieg der gewaltsamen Todesfälle im südamerikanischen Land im vergangenen Jahr. Nach Statistiken der staatlich nicht kontrollierten Organisation starben 24.763 Menschen eines gewaltsamen Todes, 79 Todesfälle pro 100.000 Einwohner.
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