Nach Mord an Ex-Miss in Venezuela: Maduro will Notfallplan gegen ausufernde Kriminalität diskutieren

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Auto wurde durch dumpfen Gegenstand beschädigt und zum Halt gezwungen (Foto: Twitter)
Datum: 08. Januar 2014
Uhrzeit: 09:16 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Die Schönheitskönigin Mónica Spear und ihr Ehemann sind bei einem Raubüberfall in Venezuela ermordet worden – vor den Augen ihrer fünfjährigen Tochter. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro spricht von einem „Massaker und will am Mittwoch (8.) mit hundert Bürgermeistern und Gouverneuren wieder einmal einen Notfallplan gegen die ausufernde Kriminalität diskutieren. Mehr als 15 in den letzten 10 Jahren begonnene Programme “Patria Segura” (Sichere Heimat) sind bisher gescheitert.

Auf der Straße im Bundesstaat Caraboro war ein stumpfer Gegenstand platziert worden, der das Auto der Opfer beschädigte (Reifen) und zum Halt zwang. Nach bisherigen Ermittlungsstand wurde die Familie von fünf Männern einer kriminellen Bande überfallen, als ihr Auto gerade abgeschleppt werden sollte. In Panik schlossen sich die Eltern mit ihrem Kind im Wagen ein. Die Angreifer gaben mehrere Schüsse auf das Fahrzeug ab. Bereits kurz nach der Tat hatte die Polizei mitgeteilt, dass Spear in einen Unfall verwickelt sei. Diese Meldung war falsch und konnte aufgrund der Bekanntheit des ehemaligen Models und Schauspielerin offensichtlich nicht aufrecht erhalten werden.

Die Tat führte der Bevölkerung das Unvermögen der Regierung vor Augen. „Nationaler Shock“ lautet die häufigste Schlagzeile von den staatlich nicht kontrollierten Medien, die sich auf die brutale Ermordung der Opfer beziehen. In sozialen Netzwerken kam es zu einem Aufschrei, Prominente riefen zu Demonstrationen auf. Oppositionsführer und Gouverneur von Miranda, Henrique Capriles, forderte Maduro auf, ihre „tiefgreifenden Unterschiede auf Seite zu legen und sich im Kampf gegen die Unsicherheit zu vereinen“.

Der Jahresbericht der venezolanischen Nichtregierungsorganisation “Observatory of Violence” (OVV) zeigt einen Anstieg der gewaltsamen Todesfälle im südamerikanischen Land im vergangenen Jahr. Nach Schätzungen der staatlich nicht kontrollierten Organisation starben 24.700 Menschen eines gewaltsamen Todes, 79 Todesfälle pro 100.000 Einwohner (24.200 im Vorjahr).

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  1. 1
    annaconda

    Weiss Maburro ueberhaupt was „diskutieren“ bedeutet? Und Notfallplaene haben sie schon beinahe 22 ins Leben gerufen und alle haben nichts genuetzt.Im Gegenteil,die Lage wird immer schlimmer.Um die Kriminalitaet ernsthaft zu bekaempfen,muessten die sich erstmal selbst ausmerzen,das waere der erste sinnvolle Schritt!.

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