Brasilien: Ein Jahr nach der Brandkatastrophe – Suche nach Gerechtigkeit

Datum: 21. Januar 2014
Uhrzeit: 09:03 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In der Nacht vom 26. auf den 27. Januar 2013 hat sich im Nachtclub „Kiss“ in der Stadt Santa María (Bundesstaat Rio Grande do Sul) eine Brandkatastrophe ereignet. Dabei starben 242 Menschen, mehr als 600 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Das Feuer gilt nach dem Zirkusbrand von Niterói (1961) mit circa 500 Toten als die zweitschwerste Brandkatastrophe in der Geschichte des größten Landes von Lateinamerika. Eine Woche vor dem Jahrestag der Katastrophe marschierten mehr als 300 Familienangehörige, Freunde und Überlebenden der Tragödie durch die Straßen von Santa Maria und forderten Aufklärung und Gerechtigkeit.

Die Opfer der Katastrophe waren zumeist junge Studenten der Universidade Federal de Santa Maria, da an dem Abend eine Universitätsparty in dem Nachtclub stattgefunden hatte. Als Ursache für die Brandkatastrophe wird ein bei einem Auftritt der Band Gurizada Fandangueira entzündeter Feuerwerkskörper vermutet. Funken einer Leuchtfackel hatten vermutlich das Dämmmaterial der Decke des Veranstaltungsraums in Brand gesetzt, das Feuer breitete sich in Sekunden an der Decke aus.

Im dichten, schwarzen und hochgiftigen Rauch verloren die Nachtclubbesucher die Orientierung, viele wurden sofort Opfer der toxischen Rauchgase. Der Nachtclub war hoffnungslos überfüllt, Feuerwehrlöscher funktionierten nicht und Notausgänge waren blockiert. Die Mitglieder der Band und die Clubbesitzer wurden des Totschlags beschuldigt, eine strafrechtliche/gerichtliche Verurteilung fand nicht statt.

Der Marsch durch die sehr stark von jungen Menschen beeinflussten Stadt (Heimat einer der größten öffentlichen Universitäten mit mehr als 15.000 Studenten) markiert den Beginn einer Reihe von Gedenkveranstaltungen von der „Vereinigung der Familien der Opfer und Überlebenden der Tragödie von Santa María“ (AVTSM).

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