Kuba: Über fünftausend Ärzte in den letzten zehn Jahren übergelaufen

medicoscubanos

Datum: 06. Februar 2014
Uhrzeit: 16:34 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Nach Schätzungen der Vereinigung Solidarität ohne Grenzen “Solidaridad sin Frontera” (Miami) sind in den letzten zehn Jahren etwa 5.000 kubanische Ärzte, Krankenschwestern und Therapeuten, hauptsächlich nach Florida übergelaufen. Die Organisation erhält nach eigenen Angaben jede Woche sieben oder acht Anrufe von kubanischen Ärzten, die sich während ihres Einsatzes bei internationalen Missionen absetzen wollen. Demnach kommen mehr als 90% der Anrufe aus Venezuela, der Rest aus Nicaragua und Bolivien. Die Gruppe kubastämmiger Mediziner in Miami geht davon aus, dass demnächst die Telefone aus Brasilien klingeln werden. Bereits am Mittwoch (5.) hatte die kubanische Medizinerin Ramona Matos Rodríguez dem brasilianischen Kongress einen Antrag auf Asyl übergeben, da sie sich nach eigenen Worten vom kommunistischen Regime ihres Heimatlandes betrogen fühle.

Ärzte sind die profitabelste Einnahmequelle der kubanischen Diktatur. Nach inoffiziellen Schätzungen „dienen“ etwa 50.000 von ihnen im Ausland. Sie sind besonders in den Ländern der Bolivarischen Alternative für Amerika (ALBA) in Venezuela, Brasilien, Nicaragua, Bolivien, Argentinien und in Ecuador konzentriert, ebenfalls in Haiti, Guatemala, Nicaragua, Panama, Peru, Honduras, Paraguay, Uruguay, Suriname, St. Lucia und St. Vincent.

Kuba rangiert bezüglich Ärztedichte weltweit auf den vorderen Plätzen und ist mit Ärzten überversorgt. Da die Bevölkerung in den letzten Jahren leicht geschrumpft ist, ist der Abgang der Ärzte für eine vereinbarte Vertragsdauer von ein bis zwei Jahren nicht dramatisch. Zudem spült der „Export“ Milliarden Dollar in die notorisch leeren Kassen, ohne die das kommunistische System schon längst zusammengebrochen wäre.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    …..und wieso ? Kuba soll doch sooooo toll sein!

    • 1.1
      jose

      Wie unterversorgt sind denn die USA, insbesondere Florida, wenn sie so vielen medizinischen Fachkräften aus Cuba adäquate Arbeitsplätze bieten können?
      In der Vergangenheit hat sich die BRD energisch gegen den brain-drain nach USA ausgesprochen und finanziert heute teure „Rückkehrerprogramme“.
      Derzeit sind es die südeuropäischen Länder, die-mittel-osteuropäischen Länder, die heftig über die Abwerbung von Ärzten , Krankenpflegepersonal in die „reichen“ EU-Staaten klagen, weil in den Heimatländern nicht einmal mehr die Minimalversorgung gesichert ist.
      Vielleicht werden die BRD-Bürger bei weiter fortschreitender Migration bald von kubanischen Ärzten behandelt!
      Aber Unterversorgung im eigenen Land müssen die Cubaner ja wohl nicht befürchten, wenn ich dem Artikel Glauben schenken darf , Überversorgung! (Wer sind eigentlich die von Ihnen genannten Vertragspartner? Die Staaten, z. B Cuba und Panama oder
      der cubanische Staat und die Individuen, Ärzte, Krankenschwestern usw..)
      Anaconda wird mir da wohl genaue Antwort geben können.
      MfG
      Jose
      Neulich las ich, dass der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Castro-Brüder sei………

  2. 2
    Hans Iseli

    Na ja, die Ausbildung dieser Ärzte ist so schlecht, dass sie selbst bei uns in Paraguay die Umsteige-Prüfungen mehrheitlich nicht schaffen.

  3. 3
    Hans Iseli

    ->Ve-GE: Richtig! Fragen Sie einen europäischen Linken!

    • 3.1
      jose

      Also:
      für Paraguay zu schlecht, für USA bestens qualifiziert.
      Gott sei mit Spanien!

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