Lateinamerika: Geschichte des „Rio Amazonas“ könnte neu geschrieben werden

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Rio Amazonas ist der größte Fluss der Welt (Foto: latinapress, Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 16. Februar 2014
Uhrzeit: 11:54 Uhr
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Der Amazonas gilt als mächtigster Fluss der Welt. Mit einer mittleren Wasserführung von 206.000 m³/s führt er mehr Wasser als die sieben nächstkleineren Flüsse zusammen (Kongo 40.000, Meghna (Brahmaputra + Ganges) 36.500, Orinoco 35.000, Jangtse 32.000, Jenissei 19.600, Paraná 19.500 und Lena 17.100). Erst 1971 wurde die Quelle des längeren Quellflusses Ucayali vom Amerikaner Loren McIntrye erkannt und 2001 die Quelle des Apurímac als Ursprung des Amazonas von der National Geographic Society bestätigt, alle bis dahin geltenden Längenangaben für den Strom mussten entsprechend korrigiert werden. Die Verwirrung über die Herkunft des Amazonas könnte nun ein weiteres Kapitel schreiben. Eine neue Studie einer Gruppe von Forschern von der University of California (USA) geht davon aus, dass das Apurímac-Becken nicht der Ursprungsort des Amazonas ist. Sollte sich ihre Vermutung bestätigten, würde sich auch die Länge des „Rio Amazonas“ (6.448 Kilometer) verändern.

Vier Jahrhunderte lang waren Wissenschaftler nicht in der Lage, die genaue Stelle des „Geburtsortes“ des Amazonas zu bestimmen. Die beiden Quellflüsse des Amazonas entspringen in den peruanischen Anden. Der nördliche, 1600 km lange Marañón ist wasserreicher und darum hydrologisch der Hauptquellfluss des Amazonas. Sein Ursprung in drei Lagunen oberhalb des Lago Lauricocha wurde 1909 von Wilhelm Sievers festgelegt.

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Die Forscher James Contos und Nicholas Tripcevich wollen nun wiederlegen, dass das Apurímac-Becken der Ursprungsort des Amazonas ist. Die Experten stützen ihre Theorie auf die Auswertung von neuesten GPS-Positionsdaten, sowie Satellitenbilder und hydrographischen Daten. Demnach wäre das Einzugsgebiet des Río Mantaro in den peruanischen Anden die wahre Quelle des größten Flusses der Welt. Wenn sich ihre Vermutung bestätigt, würde sich auch die Länge des Amazonas um 75 bis 92 Kilometer erhöhen.

Seit Jahrzehnten gibt es einen „Streit“ darüber, wer der längste Fluss der Erde ist. Lange Zeit stand fest, dass der afrikanische Nil mit 6.670 Kilometern der längste Fluss der Welt ist. Brasilianische Forscher machen bereits seit Jahren dem Nil den ersten Platz streitig und behaupten, die entfernteste Quelle des Amazonas liegt rund 6.800 Kilometer von der Mündung entfernt.

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