Die Ausfuhren der EU28 (Unionsmitgliedstaaten) nach Brasilien stiegen zwischen 2003 und 2008 stetig an, bevor sie sich im Jahr 2009, im Rahmen der allgemeinen Auswirkungen der Finanzkrise auf den EU Handel, verringerten. Anschließend erholten sie sich jedoch deutlich und erreichten in den Jahren 2010, 2011 und 2012 neue Rekordwerte. Die Einfuhren stiegen ebenfalls stetig bis zum Jahr 2008, verzeichneten dann einen starken Rückgang mit anschließender Erholung, erreichten im Jahr 2011 einen Spitzenwert und fielen 2012 erneut.
Die EU28 Ausfuhren nach Brasilien beliefen sich im Jahr 2012 auf 39,7 Milliarden Euro und die Einfuhren auf 37,4 Mrd.. Die EU28 verzeichnete bis einschließlich 2011 ein anhaltendes Defizit im Warenverkehr mit Brasilien, mit einem Höchstwert im Jahr 2007, welches sich 2012 in einen Überschuss von 2,3 Mrd. verwandelte. Die ersten neun Monaten 2013 bestätigen diese jüngsten Entwicklungen: Die EU28 Ausfuhren nach Brasilien wuchsen weiter, von 29,6 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2012 auf 30,4 Mrd. im selben Zeitraum 2013, während in diesem Zeitraum die Einfuhren weiter vom 28,8 Mrd. auf 24,9 Mrd. fielen. Infolgedessen erhöhte sich der EU28 Überschuss im Warenverkehr mit Brasilien in Höhe von 0,8 Mrd. in den ersten neun Monaten 2012 auf 5,5 Mrd. im selben Zeitraum des Jahres 2013. Auf Brasilien entfiel knapp über 2% des gesamten internationalen Warenverkehrs der EU28 und es war unter den zehn größten Handelspartnern der EU28 in den ersten neun Monaten 2013.
Anlässlich des siebten Gipfels Europäische Union – Brasilien, der am 24. Februar 2014 in Brüssels stattfinden wird, stellt Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, Daten über die Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Brasilien und der EU bereit.
Deutschland, Frankreich und Italien: mehr als die Hälfte der EU Ausfuhren nach Brasilien
Von den EU28 Mitgliedstaaten war Deutschland (8,7 Mrd. Euro bzw. 29% der EU Warenausfuhren) in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 bei Weitem der größte Exporteur nach Brasilien, gefolgt von Frankreich (4,1 Mrd. bzw. 13%), Italien (3,7 Mrd. bzw. 12%), Spanien (2,8 Mrd. bzw. 9%), Belgien (2,4 Mrd. bzw. 8%) und dem
Vereinigten Königreich (2,3 Mrd. bzw. 8%). Die Niederlande1 (6,3 Mrd. bzw. 25% der EU Einfuhren) waren der größte Importeur, gefolgt von Deutschland (4,1 Mrd. bzw. 17%), dem Vereinigten Königreich und Spanien (je 2,5 Mrd. bzw. 10%), Italien (2,4 Mrd. bzw. 10%) und Frankreich (2,2 Mrd. bzw. 9%).
Die größten Handelsüberschüsse mit Brasilien in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 verzeichneten Deutschland (+4,6 Mrd. Euro), Frankreich (+1,9 Mrd.) und Italien (+1,3 Mrd.) und das größte Defizit die Niederlande1 (-4,5 Mrd.). In den ersten neun Monaten 2013 waren 86% der EU28 Ausfuhren nach Brasilien Industrieerzeugnisse, während bei den Einfuhren Grundstoffe 68% der EU28 Einfuhren aus Brasilien ausmachten.
Wachsender Überschuss des EU Dienstleistungsverkehrs mit Brasilien
Ähnlich wie bei der Entwicklung des gesamten Warenverkehrs erhöhten sich die EU28 Ausfuhren von Dienstleistungen nach Brasilien zwischen 2011 und 2012 (+17%), während sich die Einfuhren verringerten (-2%). Im Jahr 2012 exportierte die EU28 Dienstleistungen im Gesamtwert von 13,5 Mrd. Euro nach Brasilien, während sich die Einfuhren auf 6,4 Mrd. beliefen. Somit verzeichnete die EU28 einen Überschuss im Dienstleistungsverkehr mit Brasilien in Höhe von 7,1 Mrd., gegenüber +5,1 Mrd. im Jahr 2011 und +4,3 Mrd. im Jahr 2010. Die EU28 erzielte 2012 einen Überschuss in allen Dienstleistungskategorien, insbesondere beim Reiseverkehr (+2,0 Mrd.), bei Transportdienstleistungen (+1,8 Mrd.) sowie bei Patenten und Lizenzen (+1,2 Mrd.). Auf Brasilien entfiel etwas weniger als 2% des gesamten Extra-EU28-Dienstleistungsverkehrs.
EU28 Nettoinvestor in Brasilien
Die Ströme der ausländischen Direktinvestitionen (DI) der EU28 nach Brasilien waren erheblich höher als die Ströme der ausländischen Direktinvestitionen (DI) von Brasilien in die EU28. Im Jahr 2012 investierte die EU28 22,4 Mrd. Euro in Brasilien, gegenüber 30,4 Mrd. im Jahr 2011, 44,5 Mrd. im Jahr 2010 und 12,4 Mrd. im Jahr 2009. Brasilien investierte im Jahr 2012 2,2 Mrd. in die EU28, gegenüber 13,0 Mrd. im Jahr 2011, 9,9 Mrd. im Jahr 2010 und 1,2 Mrd. im Jahr 2009.
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