Der venezolanische Parlamentspräsident Diosdado Cabello gilt bei der Bevölkerung des südamerikanischen Landes als nicht besonders intelligent, eine gewisse „Bauernschläue“ wird ihm allerdings nachgesagt. Nachdem er am Montag (24.) in seinem einer Gehirnwäsche ähnelnden Programm “Con el mazo dando” auf die Gefährlichkeit des ehemaligen Generals Ángel Vivas hinweisen wollte und selbst dazu nicht in der Lage war, sorgt nun ein neuer peinlicher Fehler für Gelächter in den sozialen Netzwerken.
Am Sonntagabend (23.) Ortszeit starb José Alejandro Márquez. Nach übereinstimmenden Aussagen von Augenzeugen und der Familie des Opfers hatte José am Mittwochabend bei einer Demonstration in La Candelaria das brutale Vorgehen der Nationalgarde mit seinem Handy gefilmt. Als auf ihn geschossen wurde flüchtete er und schlug nach einem Sturz mit dem Kopf auf der Straße auf. Angehörige des Militärs schlugen den am Boden liegenden Mann und nahmen ihm sein Handy ab. Márquez wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, die Ärzte diagnostizierten seinen Hirntod.
Cabello behauptete nun, dass Márquez ein „Söldner“ war und den Auftrag hatte, Präsident Maduro zu töten. „Dieser Mann wurde engagiert und tötete sich selbst, weil er seinen Auftrag nicht ausführen konnte. Er tötete sich selbst und war voller Hass“, betonte der Parlamentspräsident. Um seine Behauptung zu untermauern, präsentierte Cabello ein Foto, das Marquez mit Camouflage-Kleidung und einer „gefährlichen“ Waffe zeigt.
Das Foto stammte vom „Facebook-Account“ des von Regierungsschergen getöteten Mannes. Márquez war leidenschaftlicher Airsoftspieler, ein taktischer Geländesport, bei dem mit Softairwaffen ausgerüstete Teams in verschiedenen Szenarien gegeneinander antreten. Cabello fiel allerdings nicht auf, dass Márquez mit seinen Kameraden und „Airsoftwaffen“ abgelichtet wurde und bewies einmal mehr, dass die Nutzer sozialer Netzwerke seine primitiven und mehr als dümmlichen Manipulationsversuche schon längst durchschaut haben. Allerdings hat der als „äußerst korrupt“ geltende Cabello der Regierung einen Bärendienst erwiesen und erneut überzeugend belegt, dass aktuelle und zukünftige „Beweise“ aus dem Miraflores angesichts der Engpässe bei Toilettenpapier in den Geschäften nur zu einem taugen.
Mein Freund, Alejandro Marquez, filmte in den Abendstunden des 19.Februar mit seinem Handy die Nationalgarde, wie diese wahllos auf Zivilisten in der Candelaria schoss. Man versuchte ihm sein Handy abzunehmen, er flüchtet und stürzte. Der im nachfolgenden Video zu hörende Schuss hat ihn nicht getötet.
http://www.youtube.com/watch?v=zFh6fjnCZlk
Er wurde von der Nationalgarde brutal zusammengeschlagen und erlitt mehrere Schädelbrüche. Blutüberströmt und nackt wurde er vor dem Krankenhaus Vargas von der Nationalgarde abgeworfen.
Am 21. Januar diagnostizierten die Ärzte den Gehirntod, sein Herz schlug noch bis zum 23. Februar weiter.
Der Parlarmentspräsident, Diosdado Cabello, erklärte in seiner unverschämten Märchenstunde am 24. Februar, das Alejandro Marquez ein Mörder sei und von seinen eigenen Kameraden ermordet wurde, weil er seinen Auftrag nicht ausgeführt hat.
http://www.ultimasnoticias.com.ve/noticias/actualidad/politica/cabello-denuncio-que-alejandro-marquez-era-un-sica.aspx
Seine Frau und seine Schwester bitten im Interview vom 26. März um Aufklärung und Bestrafung der Schuldigen am Tod von Alejandro Marquez.
http://m.youtube.com/watch?feature=youtube_gdata_player&v=8Ba7rWyf6pw
Alejandro war ein bekennender Fan Deutschlands, er war mehrmals zu Gast in Berlin und war noch am Tage des brutalen Übergriffs durch die Nationalgarde in der Deutschen Botschaft in Caracas, um ein Visum für einen Studienaufenthalt in Deutschland zu beantragen.
Du lebst in den Herzen Deiner Freunde weiter, Alejandro!