Krise in Venezuela: Konflikt mit Panama könnte wirtschaftliche Folgen haben

panamakanal

Durch den Panama-Kanal fuhren im vergangenen Jahr 49 Schiffe unter der Flagge Venezuelas (Foto: Pancan)
Datum: 06. März 2014
Uhrzeit: 12:01 Uhr
Leserecho: 13 Kommentare
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Das von Protesten gegen die Regierung erschütterte Venezuela hat am Mittwochabend (Ortszeit) die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Panama abgebrochen. Hintergrund ist eine Initiative Panamas für eine Sondersitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zu den Unruhen im südamerikanischen Land, bei denen seit Februar mindestens 19 Menschen ums Leben kamen. Die venezolanische Industrie- und Handelskammer „Cámaras y Asociaciones de Comercio y Producción“ (FEDECAMARAS) hat am Donnerstag (6.) vor wirtschaftlichen Folgen gewarnt, die bisher noch schwer abzuschätzen sind.

Es ist nicht das erste Mal, dass die venezolanische Regierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Panama aussetzt. Im September 2004 hatte der damalige Präsident Hugo Chávez seinen Botschafter aus Panama zurückgerufen. Der am 5. März 2013 verstorbene bolivarische Führer reagierte damit auf eine Äußerungen der scheidenden panamaischen Präsidentin Mireya Moscoso, die eine Amnestie für vier des Terrorismus beschuldigte Exilkubaner damit begründet hatte, dass ihnen bei einer möglichen Auslieferung nach Kuba oder Venezuela dort die Todesstrafe drohe. Chávez hatte seine Entscheidung unter anderem damit begründet, dass in seinem Heimatland keine Todesstrafe existiere und die Höchststrafe bei 30 Jahren liege.

Obwohl es aus Panama bisher keine offiziellen Meldungen über eine „Gegenreaktion“ auf den Abbruch der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen gibt, weisen „Experten“ aus Venezuela bereits darauf hin, dass der zentralamerikanische Staat den Panama-Kanal für unter venezolanischer Flagge fahrende Schiffe sperren könnte. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die bereits angeschlagene Wirtschaft des südamerikanischen Landes.

umweg

Nach den letzten offiziellen Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) hat Venezuela im Jahr 2012 Waren im Wert von 1,604 Milliarden US-Dollar aus Panama importiert. Darunter befanden sich elektronische Geräte (729,2 Millionen Dollar), Chemikalien (241 Millionen), Textilien (166,1), optische und fotografische Geräte (89,4) und Kunststoff/Plastik-Artikel (69).

Durch den Panama-Kanal fuhren im vergangenen Jahr 49 Schiffe unter der Flagge Venezuelas. Diese Schiffe beförderten 49.478 Tonnen Fracht (Angaben über die Art der beförderten Güter liegen nicht vor). Alle Tanker, die Öl nach China transportierten, fuhren ebenfalls durch die künstliche Wasserstraße. Die Schulden der meist verstaatlichten venezolanischen Firmen mit der panamaischen Freihandelszone belaufen sich auf rund 2 Milliarden US-Dollar.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Bono

    Dumm, dümmer, Maduro!!!

  2. 2
    Porto

    na dann Panama,weisst Du was zu tun ist.Sperre den Kanal für dieses Land.Und mache ihn erst wieder auf das die schulden beglichen sind.Mal schauen ob diese Hunde weiterhin klatschen wenn maburro ins mikrophon schreit!

  3. 3
    VE-GE

    Gott stehe Venezuela bei…..so dumm kann man doch nicht sein……oder doch?

    • 3.1
      Bono

      Anscheinend ja. Mal schauen, was dem Esel noch so alles einfällt. ZB. auf anraten des befreundeten Irans glit absofort ne neue Kleiderordnug. Männer haben Vollbart zu tragen, Frauen ne Burka und die Scharia wird in die Bolivarischen Verfassung verankert. Hahaha…

      Wenn es nicht so traurig wäre. :-(

  4. 4
    Herbert Merkelbach

    Sollte die Kanalbehörde auch Tanker aus Venezuela mit Ziel China an der Durchfahrt hindern, dann könnte dies gewaltige Auswirkungen auf den bereits „speziellen Ölpreis“ den die VR China an Venezuela zahlt, haben. Ich kann mir vorstellen, dass die Chinesen auf einem weiteren Rabatt für den Umweg über das Kap Horn für die Öltanker drängen werden. Schlecht für die venezolanischen Einnahmen.

    • 4.1
      Martin Bauer

      Speziell der Transport von Mineralöl mit grossen Tankern ist längst so billig, dass die Transportkosten fast nichts ausmachen. Ob die nun durch den Kanal, oder um Cap Horn oder das Cap der Guten Hoffnung fahren, das wird nichts am Preis ändern. Für Stückgut, sprich Containerschiffe, gilt dies nicht.

      • 4.1.1
        VE-GE

        Richtig ! Die setzten einfach ein Tanker mehr ein da sie nun einen laengeren Transportweg haben.

      • 4.1.2
        Herbert Merkelbach

        Wenn die Frachtkosten so niedrig sein sollen, wie Sie geschrieben haben dann bitte erklären Sie mir, warum die CITGO (Tochter der Pdvsa) in den USA ihr Rohöl aus Kanada bezieht?
        Der Transportweg von Venezuela bis zur US Golfküste mit all den Raffinerien ist doch mehr oder weniger ein Katzensprung im Vergleich zur Relation China.

      • 4.1.3
        Martin Bauer

        Den Grund dafür kenne ich nicht, aber das kann kaum an den Transportkosten liegen.

        Ein grosser Tanker tranportiert rund 350.000t = ~400 Millionen Liter. Würde eine Reise 1 Million $ kosten (was sie bei weitem nicht tut), so entfiele 1$/400 = 0,25 Cent auf einen Liter. Eine Verlängerung des Seeweges würde also den Liter im Bereich von Hundertstel Cent erhöhen.

  5. 5
    thor

    das mit dem Öl ist wohl nicht so wichtig, was allerdings sehr schmerzhaft sein wird, ist der Import der Waren über Containerschiffe…, wenn ich Panamese wäre, würde kein einziges Containerschiff Richtung Venezuela mehr den Kanal durchqueren…

    • 5.1
      Martin Bauer

      Wenn jeder Panamese das Recht hätte, nach eigenem Ermessen Schiffen die Kanal Passage z verwehren… dann Gute Nacht! Auch die Regierung kann das nicht so ohne Weiteres. In der augenblicklichen Situation kann sie Schiffe unter venezolanischer Flagge sogar beschlagnahmen un an die Kette legen. Gegen Schiffe unter anderer Flagge, mit Ladung für Venezuela, gibt es aber keine rechtliche Handhabe. Es sei denn, es kommt ein komplettes Embargo. Aber das ist weder zu erwarten, noch hielte ich es für besonders sinnvoll, solange es keine Waffen sind.

  6. 6
    der Sachse

    Dieser Konflikt muss wirtschaftliche Folgen fuer Venezuela haben, auch wenn ich persoenlich davon betroffen bin, denn ich lebe hier in diesem Land. Wenn es diese Paviane ausser Landes treibt, halte ich das noch gerne aus.

    • 6.1
      Martin Bauer

      In welchen Ländern halten sich kommunistische Diktaturen am längsten und hartnäckigsten? Doch nur in den aller Ärmsten. Wirtschaftliche Sanktionen haben noch keinem Land die Freiheit gebracht.

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