Krise in Venezuela: Bewaffnete Gruppen greifen Kirchen an

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Chaoten feuern während der Proteste wahllos in die Menge (Foto: Twitter)
Datum: 10. März 2014
Uhrzeit: 08:46 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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Anhänger der Opposition, Studentengruppen und ein Großteil der Bevölkerung demonstrieren schon seit fast einem Monat gegen die Regierung in Venezuela und fordern inzwischen den Rücktritt von Präsident Maduro. Die schwersten Unruhen seit zehn Jahren forderten bisher mindestens 22 Todesopfer und Hunderte Verletzte. Nach Angaben der katholischen internationalen Presseagentur „kipa“ werden inzwischen immer öfter Kirchen in Mitleidenschaft gezogen. Demnach wurden mehrere Gotteshäuser, die im Zentrum der Unruhegebiete lägen, von bewaffneten Gruppen angegriffen. Laut dem stellvertretenden Generalsekretär der Bischofskonferenz, Víctor Hugo Basabe, haben in Santa Barbara in der Provinz Merida bewaffnete Gruppen sogar ein voll besetztes Gotteshaus während der Messe attackiert.

regierungsmob

Anlässlich der Demonstrationen gegen das venezolanische Regime berichten verschiedene Menschenrechtsorganisationen von einem “neuen Muster der Unterdrückung”. Laut Rocío San Miguel, Präsidentin der zivilgesellschaftlichen Organisation Bürgerkontrolle (Control Ciudadano), führen bewaffnete Gruppen gemeinsam mit dem Militär landesweit Angriffe auf Privatpersonen und Wohngebäude durch. “Die gemeinsamen Aktionen sind gut koordiniert und kein Zufall. Dieses Muster der Vorgehensweise wird in vielen verschiedenen geografischen Standorten unseres Landes beobachtet. Wir unterstützen deshalb die Forderung nach einer unabhängigen internationalen Kommission zur Untersuchung des Vorgehens dieser sogenannten Todesschwadronen, die das bekannte Model aus El Salvador kopieren”, so Miguel.

venezuela

Weniger als ein Jahr nach dem Amtsantritt Maduros steigt in Venezuela alles an, nur nicht die Zustimmung für den noch regierenden Ex-Busfahrer: Inflation, Kriminalität, Lebensmittelknappheit. Der wichtigste Schutzwall des Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist endgültig eingestürzt. Deshalb gehen die Menschen im erdölreichsten Land der Welt auf die Straße. Zuerst Bürger, die nicht mehr länger den halben Tag für einen Liter Milch anstehen wollen. Dann die Studenten, die gegen explodierende Gewalt, Korruption und Vetternwirtschaft protestierten. Maduro, sprachlich mittlerweile vollständig außer Kontrolle geraten, bezeichnet das Aufbegehren des Volkes als “Staatsstreich”. Nicht nur die Opposition wird als “faschistisch bezeichnet”, auch Kritiker in den eigenen Reihen und unabhängige Medien wie der amerikanische Nachrichtenkanal CNN.

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  1. 1
    fideldödeldumm

    Dieses Vorgehen scheint aber noch nicht bis zum großen Pope Franziskus hochgedrungen sein. Der hat sich bisher ja sehr bedeckt gehalten und sogar den Busfahrer empfangen.

  2. 2
    ciclisma

    Feiges Pack ,vermummt sich

  3. 3
    annaconda

    Das sind die Fruechte von 15 Jahren Hasstiraden,eine groesstenteils kriminelle ,entmoralisierte ,verlorene Jugend.Alles Kinder der „Revolution“.

  4. Vielen Dank fūr die wahrheitstreue Berichterstattung bei uns íst es noch nicht so schlimm. Es íst nicht auszuschliessen das es auch bei uns zu solchen Auschreitungen kommt.

  5. 5
    Alba

    Na, dann soll Franziskus sich doch mal für die Armen,Verfolgten und Unterjochten einsetzen, nein, er plaudert lieber mit Maduro beim Empfang und nicht zu kurz. Diesen Papst kann man auch in der Pfeife rauchen, der lässt seine Leute im Stich, schwafelt von sozialer Gerechtigkeit und verschließt die Augen. Auch nur so ein alter Opa, sollte in Rente gehen.

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