In Haiti erlebte das Verbrechen schon vor dem Erdbeben Hochblüte. Kaum erstaunlich in einem Land, wo Chaos, Ressourcenmangel und Wirtschaftsabsenz regierten und das Durchschnittseinkommen 1 $ betrug. Kidnapping, Menschen-, Waffen- und Drogenhandel, Sklaverei, Korruption und was noch zur Gewohnheit gehört waren „normal“, und viele Familien verkauften ihre Kinder in den Sex oder den Kannibalismus, um etwas Geld zu „verdienen“.
Wie soll man verhindern dass das Verbrechen weiter ausartet nach der Katastrophe, nach dem Einsturz der hohen Gefängnismauern, hinter denen Soldaten und Polizisten aus der ganzen Welt jahrelang Schwerstverbrecher gesammelt hatten, die sich zu tausenden wieder befreit, Waffen zusammengestohlen und sich organisiert hatten. Aufs modernste organisiert, ich erinnere nur an die Drogenbarone mit ihren nach einem Einmaleinsatz amortisierten Flugzeugen und Unterseebooten, mit ihrem Internet und ihren höchstrangigen Beziehungen.
Doch nicht Terrorismus und Waffenhandel scheint mir das Kapitalverbrechen zu sein, sondern das grausame Spiel mit den Schwächsten, Kinder und Frauen inbegriffen. Menschenhandel und Sklaverei blühen seit jeher, „entwickeltere“ Staatswirtschaften wurden zerstört, denn die meisten Unternehmer bevorzugten ausländische Schwarzarbeiter, vor allem aus Haiti. Länder mit hohem Lohnniveau wirken als Magnet für Einwanderer aus armen Ländern, sie haben auch meist keine Ausbildung. Auch in der Schweiz, der Europäischen Union, in den USA und anderswo wird versucht, den wirtschaftlichen Migrationsdruck einzudämmen.
Ich spreche immer noch vom VORHER, wie ich es schon in einigen Kolumnen geschildert hatte. Und mit millionen- oder milliardenschwerem Einsatz waren UNO und gewisse Helferstaaten, vor allem Kanada, eben daran, ein modernes Rechtssystem und einen neuen Staat aufzubauen, als die Apokalypse geschah, und all die hoffnungsvollen Anfänge zusammenschlug. Dass es jetzt, in den Trümmern von Millionen von Häusern, besser sein könnte, ist natürlich ein fataler Irrglauben, das wird seine Weile dauern…
Und doch, jetzt wo Millionen betroffen sind, müssen wir alle erst recht kämpfen für dieses Embryo, denn gegen 10 Millionen Menschen leben immer noch dort, meist in Trümmern, ohne Arbeit, ohne Hoffnung. Wir können und wollen sie nicht aufgeben, müssen zusammenstehen und helfen, wir, die ganze Welt. Solange ich in einer Zeitung lesen kann, wie es eine Schülerin formuliert hat, besteht noch Hoffnung, und der Sonnenaufgang steht bevor:
„Das Wunderschöne ist, dass es jeden Tag besser wird.“
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nach Haïti
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