Kuba: Gewerkschafter nach Hungerstreik in Lebensgefahr

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Vladimir Morera Bacallao schwebt nach 60 Tagen Hungerstreik in Lebensgefahr (Foto: Twitter)
Datum: 14. März 2014
Uhrzeit: 07:07 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Einer der bedeutendsten Gewerkschafter Kubas, Vladimir Morera Bacallao, schwebt nach 60 Tagen Hungerstreik in Lebensgefahr. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, protestiert er gegen seine unrechtmäßige Inhaftierung und die gegen ihn verhängte achtjährige Gefängnisstrafe. Nach Überzeugung der IGFM ist Morera ausschließlich wegen seines Einsatzes für Arbeitnehmerrechte in Haft.

„General Raúl Castro und die seit über 50 Jahren allein herrschende Kommunistische Partei fürchten unabhängige Gewerkschaften so sehr wie der Teufel das Weihwasser“, kommentierte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. Die IGFM appelliert an deutsche und europäische Gewerkschaften, sich bei der Castro-Regierung für das Recht der Kubaner einzusetzen, ihre gewerkschaftliche Vertretung eigenständig bestimmen zu dürfen.

Das Haus in dem Vladimir Morera mit seiner Ehefrau wohnte war am 14. Februar 2013 von Beamten der Staatssicherheit angegriffen worden. Das Ehepaar hatte zu dem Zeitpunkt Besuch von Ramírez Calderon, einem weiteren unabhängigen Gewerkschafter. Als die Angegriffenen begannen „Es leben die Menschenrechte!“ zu skandieren, wurde Morera gewaltsam festgenommen und bewusstlos in ein Fahrzeug gezerrt, so die IGFM.

Ein kubanisches Gericht verurteilte Vladimir Morera im November 2013 wegen angeblicher „Unruhestiftung“, „tätlichem Angriff“, „Sachbeschädigung“ und „Beamtenbeleidigung“ zu einer achtjährigen Haftstrafe. Bei einer erneuten Verhandlung am 4. März 2014 forderte die Staatsanwaltschaft weitere fünf Jahre Haft für den Gewerkschafter.

Morera ist in Folge seines Hungerstreiks am 8. März aus dem Guajamal-Gefängnis in Santa Clara in das Provinzkrankenhaus von Villa Clara verlegt worden. Nach Angaben seiner Schwester Vilma Morera befindet sich der Gewerkschafter auf der Intensivstation, da sich sein Zustand weiter verschlechtere. „Sie lassen uns nicht bei ihm sein, wir dürfen das Krankenhaus nicht betreten, um uns um ihn zu kümmern. So wird er uns sterben“, so Vilma Morera.

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