Verletzung der Menschenrechte in Venezuela: Klage am Internationalen Strafgerichtshof

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Venezuela befindet sich am Rande eines Bürgerkriegs (Foto: Twitter)
Datum: 31. März 2014
Uhrzeit: 07:05 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Bei den Protesten in Venezuela gehen die Sicherheitskräfte mit äußerster Brutalität gegen Demonstranten vor. In der venezolanischen Stadt San Cristóbal (Hauptstadt des Bundesstaats Táchira) ist es in den letzten 24 Stunden zu schweren Zusammenstössen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften gekommen. Staatlich nicht kontrollierte/manipulierte Medien berichten von den “schwersten Ausschreitungen” seit Beginn der Proteste vor rund sechs Wochen. Angehörige von Militär und Polizei schossen mit Tränengas und Gummischrot in private Wohnviertel, unbeteiligte und ältere Menschen wurden zusammengeknüppelt. Walter Márquez, Abgeordneter der Opposition und Spezialist für Menschenrechte und Grenzfragen, macht Präsident Maduro für eine massive Verletzung der Menschenrechte verantwortlich und will gegen den Despoten aus dem Miraflores eine Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof einreichen.

sancristobal

Die seit dem 12. Februar anhaltenden Proteste gegen das venezolanische Regime haben bisher mindestens 39 Menschen das Leben gekostet. Regierungstreue Banden gehen mit Waffen und bei völliger Straflosigkeit gegen Demonstrierende vor. Das immer mehr in die Diktatur abgleitende Regime versucht mit einer Lügenpolitik die tatsächliche Lage im südamerikanischen Land zu vertuschen, die deutsche Bundesregierung zeigt sich besorgt. “Wir beobachten das, was in Venezuela seit einiger Zeit – ja, seit einigen Monaten – passiert, mit großer Sorge und sind auch beunruhigt über die Lage in Venezuela. Das, was dort passiert, verstößt gegen die Menschenrechte. Die extralegalen Tötungen, die es da gegeben hat, gehören aufgeklärt“ erklärte Martin Schäfer, Sprecher des Auswärtigen Amtes.

kameramann

Ein Kameramann vom Sender „Globovisión“ schoss Fotos, wie bewaffnete Banden von der Polizei geschützt wurden. Seine Bilder wurden zensiert, Juan Rodríguez entlassen. „Ich habe Bilder, die beweisen, dass die Regierungstruppen mit bewaffneten Gruppen zusammenarbeiten. Sie wurden nicht veröffentlicht, Globovisión hat mich gefeuert“ twitterte Juan.

„Die Bevölkerung von San Cristóbal war in den letzten Stunden einer grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung ausgesetzt. Es fanden schwerste Verletzungen der Menschenrechte statt, die ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Wir sammeln nun die Beweise und werden einen Bericht an den Internationalen Strafgerichtshof einreichen“, so Márquez.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Alba

    Natürlich wurde er von Globovision gefeuert, Schleimsender, hoffe er kann die Fotos noch ins Netz stellen bevor es auch ihm an den Kragen geht. Kann nur hoffen, dass Juan Rodriguez diese Bilder weltweit veröffentlichen kann. Auch sollten sie dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen mit der Klage von W. Marquez vorgelegt werden. Ja, man muss nun jeden Hebel den man in Bewegung setzen kann auch in Bewegung setzen, denn sehr Lange dürften die Demonstranten diesen ständigen Druck nicht mehr aushalten können. Gerade in Tachira, dort sind die Maduro Kräfte wohl besonders hart im Durchgreifen. Und leider so scheint es, hat dieser Maduro einen langen Atem, der wird wohl überhaupt nicht müde? Wäre doch schön, wenn irgendeine Nation auf die Idee käme ein bisschen zu helfen?

  2. 2
    Martin Bauer

    Seit Monaten WOLLEN alle möglichen Typen Klage beim Internationalen Gerichtshof einlegen. Wenn man ihnen Beweise liefert, nehmen sie die nicht an, oder haben Sicherheitsbedenken, oder bezweifeln sie… Alles nur leeres Geschwätz! Es interssiert einen feuchten …., was einer WILL. Entscheidend ist, was er TUT. – DIe nächste Nachricht dieser Art sollte einen tatsächlich erfolgten Vorgang betreffen, keine „Absichtserklärungen“ von Leuten, die mit grosser Klappe Publicity suchen, die aber in aller Regel nicht den Mumm haben, oder sich nicht in der Position befinden, ihren Worten Taten folgen zu lassen.

    • 2.1
      Alba

      Ja, da muss ich Recht geben, leider helfen Absichtserklärungen sehr wenig, wenn keine >Taten folgen. Das heißt im Klartext, weiter hoffen.

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