Laut der Europäischen Kommission ist „Sentinel 1A“ starbereit. Der erste Copernicus-Satellit soll voraussichtlich am Mittwoch (3.)um 23.02 Uhr MEZ vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana in seine Umlaufbahn geschossen werden. Der Start wird live im Internet zu sehen sein.
Mit Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der EU, können die Teilsysteme der Erde (Atmosphäre, Ozeane und Landmassen) regelmäßig beobachtet und überwacht werden. Copernicus wird zuverlässig validierte und sichere Daten bereitstellen, die im Umwelt- und Sicherheitsbereich für eine Fülle von Anwendungen herangezogen werden und als Entscheidungshilfe dienen (MEMO/14/251). Dieser Start ist eine wichtige Weichenstellung für Copernicus, weil dadurch spezielle Erdbeobachtungsdaten für operative Dienste unmittelbar zur Verfügung stehen.
Copernicus wird mit seinen Erdbeobachtungsdaten einen Beitrag zu einer ganz wesentlichen Aufgabe, nämlich zur Umwelt- und Sicherheitsüberwachung, leisten. Die von diesen Satelliten gelieferten Daten bringen große Fortschritte für die Sicherheit des Seeverkehrs und die Überwachung des Klimawandels. Sie ermöglichen auch eine effizientere Unterstützung von Hilfseinsätzen in Not- und Krisensituationen.
Der für Industrie und Unternehmertum zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Antonio Tajani (@AntonioTajaniEU), erklärte dazu: „Die Raumfahrt stellt eine Priorität für die EU dar. Für die kommenden sieben Jahre ist die Finanzierung der beiden europäischen Vorzeigeprogramme Copernicus und Galileo gesichert. Fast 12 Mrd. EUR werden in Weltraumtechnologien investiert. Mir kommt es darauf an, dass unsere Weltraumprogramme mit dieser Mittelausstattung den Bürgerinnern und Bürgern maximalen Nutzen bringen.“
Sentinel 1
Sentinel 1 ist die erste von sechs Missionen im Rahmen der Initiative Copernicus. Dafür wurde eine Konstellation errichtet, die aus den zwei auf einer polaren Umlaufbahn und auf derselben Bahnebene befindlichen Satelliten Sentinel 1A und Sentinel 1B besteht, die über Radarsysteme mit synthetischer Apertur (SAR) rund um die Uhr Bilder liefern.
Sentinel 1A erfasst in vier Abbildungsmodi mit bis zu 10 m Auflösung einen Umkreis von maximal 250 km und ermöglicht zuverlässig und nachhaltig eine weiträumige Umweltbeobachtung. Sentinel 1A ist so vorprogrammiert, dass hochauflösende Bilder der Landmassen, Küstenzonen und Schifffahrtsrouten auf den Weltmeeren geliefert werden. Auf diese Weise wird jene Zuverlässigkeit gewährleistet, die für die Erbringung der operativen Dienste ebenso erforderlich ist wie für ein kohärentes langfristiges Datenarchiv, das für auf langen Zeitreihen beruhende Anwendungen eingerichtet wurde.
Sentinel 1A ermöglicht folgende Anwendungen:
• Überwachung der Meereisflächen und der arktischen Umwelt,
• Überwachung der Meeresumwelt (Ölverschmutzungen und Lokalisierung von Schiffen für die Sicherheit des Seeverkehrs),
• Überwachung der mit Landbewegungen verbundenen Risiken,
• Kartierung von Landflächen (Wälder, Gewässer, Böden, nachhaltige Landwirtschaft),
• Kartierung für humanitäre Hilfe in Krisensituationen,
• Klimaüberwachung.
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