Ecuadors Präsident Rafael Correa hat vor wenigen Tagen den Technologie- und Industriepark der Universität Yachay eröffnet. Die „Stadt des Wissens“ (Yachay bedeutet lernen in der indigenen Sprache der Quichua) soll das neue „Silicon Valley“ im südamerikanischen Land werden. In nicht allzu ferner Zukunft wird in „Yachay“ eine Universität, ein Technologie- und Industriepark, staatliche Forschungseinrichtungen sowie ein ungewöhnliches Wohngebiet, Studenten aus der ganzen Welt anlocken und ein Vorzeigeprojekt für ganz Lateinamerika sein. Gleichzeitig ist der Standort das ambitionierteste Bildungsprojekt des linksgerichteten Staatsoberhauptes.
Anhand einer intensiven Reformagenda wurde in Ecuador im Jahr 2010 eine neues Hochschulgesetz (LOES) auf den Weg gebracht. Die Regierung wird in einer ersten Phase (2013-2017) circa 1,3 Milliarden US-Dollar für diese akademische Reform ausgeben. Am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen ist dies die höchste Investition im Bildungssektor innerhalb der Länder Lateinamerikas und Teil einer großen Staatsreform. Die Schüler werden in Bereichen wie der Petrochemie, erneuerbare Energie, Nanotechnik oder Informationstechnologie und Kommunikation geschult.
In einer ersten Stufe des Mega-Projekts wurden nun 5% des einstigen Campus von rund 4.800 Hektar geöffnet. Die „Stadt des Wissens“ wird ihre Aktivitäten mit 187 Studierenden beginnen. Das neue Zentrum für Forschung, Lehre und Produktion ähnelt dem Technologie- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof. Allerdings wird „La Universidad de Yachay“ nicht die Dimension dieses Stadtteils, sondern einer ganzen Stadt und damit rund zehn Mal so groß wie Adlershof, aufweisen.
würde mich mal interessieren, wieviel Spendengelder für dieses Projekt aus Venezeula kamen….
aber wenigstens machen die was aus der Knete, unsere hiesigen Busfahrer haben keine Ahnung von Bildung…
Bildung ist nur einer der Schlüssel zur sozialen und ökonomischen Entwicklung eines Landes. Allerdings nicht der einzige. Genauso wichtig ist, dass diese Bildung frei von Ideologisierung und Einflussnahme der Regierung bleibt, und die Ausgebildeten das Erlernte in einer freien Marktwirtschaft, zunächst zum eigenen Vorteil, letztendlich aber auch zu dem des Allgemeinwohls, anwenden können. Andernfalls endet das System so, wie die ehemalige Soviet Union. Dort leben noch heute Heerschaaren von hochqualifizierten Fachkräften und Wissenschaftlern, denen es am Nötigsten fehlt, um menschenwürdig zu leben.
Ein Konzept für ein sehr ähnliches Projekt, wie das in Ecuador, hatte ich vor Jahren für Venezuela ausgearbeitet und präsentiert. Es wurde auch euphorisch kommentiert. Aber nur von denen, die hofften, sich selber eine goldene Nase daran zu verdienen, ohne besonderes Interesse an einer Umsetzung. In Venezuela von heute müssen Kinder im Pre-Scholar (Vorschule) Bilder von Chávez und Fidel Castro mit Buntstiften ausmalen. Und viele der am besten ausgebildeten Erwachsenen müssen als Taxifahrer arbeiten, weil ihr früherer Arbeitsplatz von einem faulen, korrupten Halbaffen mit rotem Parteibuch besetzt ist.