Die brasilianische Aufsichtsbehörde Anvisa analysiert die Freigabe von Canabidiol, einem von 60 Wirkstoffen des Cannabis. Wird dies durchgesetzt, kann künftig auch in Brasilien Cannabis für medizinische Zwecke verwendet werden, dies allerdings nur unter Auflagen.
Bekanntgegeben wurde der Schritt in São Paulo von Luiz Roberto Klassmann, der die Anvisa bei einem derzeit dort stattfindenden Internationalem Symposium über Cannabis in der Medizin vertritt. Bisher ist in Brasilien der Einsatz von Cannabisprodukten untersagt. Wer ein auf der Pflanze beruhendes Medikament benötigt, muss neben der Vorlage von ärztlichen Rezepten mehrere bürokratische Hürden durchlaufen, um dieses importieren zu können.
Geht es nach den Überlegungen der Anvisa, soll das Canabidiol als zulässiger Medikamenten-Wirkstoff eingestuft werden. Wie für einige andere Medikamente auch, sind dann nur noch zwei ärztliche Verschreibungen notwendig, um die Medizin in der Apotheke zu erhalten oder importieren zu können. Noch am 29. Mai soll in diesem Zusammenhang eine Diskussion auf breiterer Basis stattfinden.
Dem Prozess vorausgegangen ist eine Reportage über die Eltern eines fünfjährigen Mädchens, das an starken Konvulsionen leidet. Die Eltern hatten zunächst illegal ein Cannabismedikament verabreicht, mit dem eine Verminderung der Krampfanfälle erreicht wurde. Später hatten sie vor Gericht erreicht, für ihre Tochter das Medikament einführen zu dürfen.
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