Tauziehen um Wiederaufnahme des Dialogs in Venezuela geht weiter

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Verhandlungen in Venezuela festgefahren: Ecuadors Aussenminister Ricardo Patiño spricht lediglich von "einigen Fortschritten" (Foto: Cancillería Ecuador)
Datum: 19. Mai 2014
Uhrzeit: 23:45 Uhr
Leserecho: 9 Kommentare
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Das Tauziehen um die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der venezolanischen Regierung und dem Oppositionsbündnis (MUD) geht weiter. Nach erneuten Vermittlungsversuchen der UNASUR wurde am Montag (19.) lediglich bekannt gegeben, dass „gewisse Fortschritte“ erreicht worden seien. Die Verhandlungen zwischen den Lagern sind jedoch weiter festgefahren und von aggressiven Schuldzuweisungen gekennzeichnet.

Der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patiño gab zwar über Twitter bekannt, dass man in einigen Punkten Fortschritte erreicht habe. Er räumte jedoch ein, dass der Dialogprozess keineswegs einfach sei. Patiño ist neben den Außenministern Kolumbiens und Brasiliens ein Vertreter des Staatenbündnisses UNASUR (Union der Nationen Südamerikas), die gemeinsam mit dem Kirchenoberhaupt Aldo Giordano als Vermittler zwischen MUD und Regierung agieren.

Während die Vertreter der UNASUR weiter um eine Annäherung der beiden Dialogparteien bemüht sind, wirft die zweite Vizepräsidentin der Nationalversammlung Venezuelas, Blanca Eekhout, der Opposition vor, lediglich an ihren Forderungen festzuhalten anstatt tatsächliche Beiträge zur Lösung der Situation zu bieten. Sie attackierte vor allem den rechten Oppositionsflügel. Das einzige, was aus dieser Richtung komme seien Terrorismus und weitere Gewaltaktionen. Darüber hinaus sei die Forderung einer Straffreiheit für politische Häftlinge, Exilpolitiker und den Ex-Sicherheitssekretär Iván Simonovis, der seit 2004 inhaftiert ist, unmöglich.

Bei den Dialogen komme es zu keinen Fortschritten, da die Regierung nichts entscheide, sagt indes Henry Ramos Allup von der Opposition. Ramón Gullermo Aveledo von der MUD erachtet es als eine Verpflichtung der Regierung, zu einem gemeinsamen Kompromiss zu gelangen. Er räumte ein, dass beide Seiten den Dialog auch dazu benutzten, um die jeweiligen Kräfte zu messen. Er kritisierte jedoch, dass es seit der Aufnahme der Gespräche zu mehr Verhaftungen gekommen sei und zusätzlicher Druck auf Regierungsgegner ausgeübt werde.

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  1. 1
    Martin Bauer

    Dabei wäre es so einfach, einen Fortschritt zu erzielen. Die Regierung bräuchte dazu nur kollektiven Selbstmord zu begehen.

  2. 2
    Gast.

    Durch ihre perversen Aktionen hat doch dieser Sauhaufen jede Glaubwürdigkeit
    verloren.Da hilft auch kein Pattex mehr,alles nur hohles Gewäsch.
    Eine Vermittlung von Außerhalb ist keine Lösung die kann nur von Innen kommen.

  3. 3
    der Reisende

    Wann verstehen diese Hohlköpfe von Opposition endlich das diese rote Saubande gar kein Interesse an vernünftigen Verhandlungen haben.Das Land ist am verbluten und die Bevölkerung kapiert immer noch nicht was im Lande so passiert. Die Opposition muß zu einem unbegrenzten Generalstreik wo der größte Teil der Bevölkerung mit macht aufrufen.

    • 3.1
      Martin Bauer

      Ne, ne! Die wissen das sehr gut. Aber man steht vor der Weltöffentlichkeit besser da, wenn man sich diplomatisch zeigt. Auch wenn es in Wahrheit nicht zu verhandeln gibt. Ist immer besser, den Schwarzen Peter dem Gegner zuzuschieben. Dann hat man einen Grund mehr, ihn zum Teufel zu schicken.

      • 3.1.1
        der Reisende

        ja aber wer ist bei dem schmutzigen Spiel der Leidtragende ?????

  4. 4
    Barbara

    Das sehe ich auch so. Nur wie lange soll das „Spiel“ noch dauern? Wann endlich erwachen die Venezolaner. Ein unbegrenzter Generalstreik könnte der Bande das Genick brechen. Doch ich frage mich, ist die Bevölkerung bereits soweit?

    • 4.1
      Martin Bauer

      Das kann Jahre dauern und hängt ganz entscheidend von der Haltung des Auslandes ab.

  5. 5
    Barbara

    …und da will sich keiner die Finger verbrennen, eher werden die Schulden abgeschrieben und die Lieferungen eingestellt. Dann gute Nacht Venezuela resp dann Venezocuba!

    • 5.1
      Martin Bauer

      Die werden nicht ihre eigenen Finger verbrennen. Aber man will zum einen sein Geld wieder haben, zumindest teilweise, und zum anderen dem roten Spuk in Lateinamerika für immer ein Ende bereiten. Wie das vor sich gehen wird, weiss ich nicht, und wenn ich es wüsste, würde ich es nicht ausposaunen. Aber allem Anschein nach scheint dies beschlossene Sache zu sein.

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