Laut der Umweltorganisation „Survival International“ belegt eine neue Studie, dass ein brasilianisches Volk unter der höchsten Selbstmordrate der Welt leidet. Demnach haben mindestens 72 Mitglieder des Guarani-Volkes im Jahr 2013 Selbstmord begangen; eine Rate, die sich laut „Survival“ in den letzten zwei Jahrzehnten fast verdreifacht hat. Der Großteil der Opfer ist zwischen 15 und 30 Jahren alt. Die Nachricht wurde nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und indigenen Demonstranten bekannt gegeben – am Vorabend der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.
Die Guarani, die im landwirtschaftlich geprägten Inland im Süden Brasiliens leben, haben den Großteil ihres Landes an Viehzüchter und Zuckerrohr-Plantagen verloren, und ihre Anführer werden regelmäßig angegriffen und ermordet. Von ihrem Land vertrieben, leben die Guarani in armseligen Verhältnissen am Straßenrand oder in überfüllten Reservaten, wo Alkoholismus, Krankheiten, Gewalt und Selbstmord weit verbreitet sind.
Ironischerweise bewerben Coca-Cola und die FIFA die Weltmeisterschaft mit dem Bild eines glücklichen Indianers und den Worten “Willkommen zur WM für jeden”. Als Reaktion darauf hat Survival International eine Parodie-Anzeige geschaffen, die Nixiwaka, einen Yawanawá-Indianer zeigt, der den Betrachter mit “Willkommen zur dunklen Seite Brasiliens” willkommen heißt und “Lasst die Guarani leben!” fordert.
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