Venezuela: Studenten wollen Proteste gegen das Regime neu beleben

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Leopoldo López ist seit dem 18. Februar inhaftiert (Foto: Lopez)
Datum: 20. Juni 2014
Uhrzeit: 04:30 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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Mehrere Studentenvereinigungen wollen die Proteste gegen das linksgerichtete venezolanische Regime neu beleben. Während einer Pressekonferenz riefen die Sprecher zum „Marcha por la Independencia“ auf, der am 24. Juni stattfindet und an die Schlacht von Carabobo erinnern soll. Gleichzeitig forderten sie erneut eine Freilassung aller politischer Gefangenen und wiesen darauf hin, dass die Studenten im burgunderfarbenen Flanell der venezolanischen Fußball-Nationalmannschaft marschieren wollen. „Vinotinto ist die Farbe, die uns alle vereint“, so ein Sprecher der Vereinigung. Der Marsch beginnt an der Plaza Brión de Chacaíto, über Los Ruices und endet in Altamira (Caracas).

„Die Studentenbewegungen werden nicht eher ruhen, bis Oppositionsführer Leopoldo López und alle politischen Gefangen in Freiheit sind. Wir rufen Gewerkschaften, Parteien und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft zur Mobilisierung auf – um für die Unabhängigkeit des Nationalen Wahlrats, des Obersten Gerichtshofs, der Nationalversammlung und der Medien zu demonstrieren“, lautet der Aufruf.

Die Proteste in Venezuela sind Aktionen von Studenten und Angehörigen aller Schichten, die seit Februar 2014 öffentlich gegen die Regierung von Nicolas Maduro protestieren. Hintergrund der Proteste sind eine anhaltende Inflation, hohe Kriminalität, hohe Korruption und ein Mangel an täglichen Produkten. Die Inflation gehört mit über 60% zu den höchsten weltweit. Bisher forderten die Proteste über 40 Todesopfer, mehr als 1.000 Personen wurden verhaftet.

Zudem ist die Mordrate auf einem sehr hohen Niveau. In den letzten 16 Jahren hat sich die Kriminalität in Venezuela fast versechsfacht und belegt das Versagen des linksgerichteten Regimes. Der Jahresbericht der venezolanischen Nichtregierungsorganisation “Observatory of Violence” (OVV) belegt einen Anstieg der gewaltsamen Todesfälle in Venezuela im vergangenen Jahr. Nach Statistiken der staatlich nicht kontrollierten/manipulierten Organisation starben 24.763 Menschen eines gewaltsamen Todes, 79 Todesfälle pro 100.000 Einwohner. Jeder Dritte soll Umfragen zufolge die Möglichkeit haben, einen Mord in Auftrag zu geben, über 90% aller Verbrechen werden nie aufgeklärt

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Na, dann allen viel Glück, auf dass wieder Hunderttausende teilnehmen und so lange weitermachen, bis der letzte Dreckskerl im PSUV Gewand seiner gerechten Strafe zugeführt wurde! Diesmal kann ich leider nicht dabei sein, aber mein Herz ist mit euch.

    • 1.1
      der Reisende

      Für ein Hühnchen und eine Pulle Alko…… kommen mit Sicherheit auch andere Leute mit auf die Strasse um zu Protestieren.
      Denn die einzigen die hier richtig Protestieren sind die Studenten den Rest der Bevölkerung kannste
      in der Pfeife rochen. Denen gefällt es in der Schlange zu stehen um die ach so geliebten Worte
      NO HAY zu hören.

      • 1.1.1
        Martin Bauer

        An wie vielen Märschen und Demonstrationen hast du selber teilgenommen…? – Ich an sehr vielen. Und dabei habe ich ganz andere Beobachtungen gemacht. Zwar waren beim ersten grossen Marsch am 12. Februar noch fast nur Studenten unterwegs, in der Folge aber überwiegend Menschen im Alter zwischen 30 und 75 Jahren. Und bei Planung und speziellen Aktivitäten, auf die ich hier nicht eingehen will, waren stets Leute jenseits der 50 federführend.

      • 1.1.2
        der Reisende

        Ich habe an sehr vielen Demos teilgenommen aber vielleicht habe ich das Gesamtbild durch die falsche Brille gesehen oder wahr auf der falschen Seite.

      • 1.1.3
        Martin Bauer

        OK! Kann auch sein, dass es da regional Unterschiede gab.

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