Kuba: Deutschland muss Unterstützung für „Damen in Weiß“ zum Ausdruck bringen

fidelio

Beethovens Freiheitsoper Fidelio gerade ist lebendige Erinnerungskultur (Foto: menschenrechtszentrum-cottbus)
Datum: 27. Juni 2014
Uhrzeit: 08:17 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Kulturstaatsministerin Monika Grütters wird am Samstag (28.) die Premiere von Beethovens Freiheitsoper Fidelio des Staatstheaters Cottbus auf dem Gelände der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus besuchen. Die Staatsministerin erklärt vorab: „Ein herausragender Akt bürgerschaftlichen Engagements stand am Anfang des Menschenrechtszentrums und der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus vor fast sieben Jahren: Die ehemaligen politischen Gefangenen haben das Eigentum an dem früheren Gefängnis erworben, um dort mit Unterstützung vieler – nicht zuletzt des Bundes – eine Stätte der Dokumentation politischer Haft und der Menschenrechtsarbeit einzurichten. Was für eine erfreuliche Ironie der Geschichte, dass dieses Zuchthaus, das so viele Gefangene der NS-Diktatur und der SED-Herrschaft gesehen hat, jetzt zur Theaterkulisse wird. Beethovens Freiheitsoper Fidelio gerade hier, das ist lebendige Erinnerungskultur“, so Grütters.

Vor der Opernpremiere übergibt die Kulturstaatsministerin Vertreterinnen der kubanischen Bürgerrechtsbewegung Damen in Weiß (Damas de Blanco) den Erlös einer Solidaritätsaktion des Menschenrechtszentrums Cottbus. Monika Grütters hierzu: „In Cottbus wird ein großartiges Zeichen der Wertschätzung und der Ermutigung für die kubanische Frauengruppe gesetzt. Die Damen in Weiß haben nicht aufgehört, um ihre aus politischen Gründen inhaftierten Männer und Söhne zu kämpfen. Ihr Einsatz für die Achtung der Menschenrechte auf Kuba hat leider nichts an Aktualität verloren. Umso wichtiger ist es, dass auch wir in Deutschland unsere Unterstützung für die mutigen Damen in Weiß deutlich zum Ausdruck bringen!“ Die Damen in Weiß demonstrieren jeden Sonntag – immer in weiß gekleidet – in Havanna und anderen Orten Kubas gegen Menschenrechtsverletzungen.

Die Inszenierung der Fidelio-Oper bildet den Höhepunkt eines „Freiheits- und Demokratiefestes“, das das Menschenrechtszentrum Cottbus aus Anlass von 25 Jahren Friedliche Revolution in der DDR vom 28. Juni bis 12. Juli 2014 veranstaltet. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die insgesamt sieben Aufführungen mit 270.000 Euro.

„Fidelio“, die einzige Oper Ludwig van Beethovens, auch Freiheits-Oper genannt, scheint dafür ein ideales Stück. Es geht darin um die Willkür der Mächtigen, ungerechte Haft, treue Liebe und die Hoffnung, die Freiheit wieder- zuerlangen. Ort der Handlung, die in der Zeit der französischen Revolution spielt, ist ein Gefängnis. Brisanten Bezug zur DDR zeigte die Aufführung dieser Oper schon einmal. Am 7. Oktober wurde sie in der Dresdener Semperoper anlässlich des 40. Jahrestages der DDR aufgeführt.

Während mit Stacheldraht und Sichtbeton im Bühnenbild die DDR-Realität in die Aufführung geholt wurde, gingen Hunderte Demonstranten draußen vor der Tür schon auf die Straße und wurden von der Polizei zusammengeknüppelt.

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