Qhapaq Ñan, der Königspfad der Inkas, wurde gerade von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt. Das Straßennetz war einst die Hauptverbindung des Inkareichs in Nord-Süd-Richtung und führte auf über 6.000 Kilometern von Santiago de Chile bis nach Quito. Die Strecke passierte dabei auch die ecuadorianische Provinz Azuay und deren Hauptstadt Cuenca, einst eine der Inka-Hochburgen. Hier zeugen neben dem Qhapaq Ñan auch heute noch mystische Ruinen und Tempelstätten von der damaligen Hochkultur. Wer sich auf eine Zeitreise in das Reich der Inkas begeben möchte, sollte folgende Sehenswürdigkeiten nicht verpassen:
Die Pfade aus behauenen Steinen verbanden einst die schneebedeckten Gipfel der Anden-Bergketten mit der Küste und verliefen durch Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru. In Ecuador kann man bei einer dreitägigen Wanderung von Achupallas nach Ingapirca noch heute auf diesen Spuren wandeln. Auch in Llacao, in der Ausgrabungsstätten Pumapungo bei Cuenca, in Turi und im Nationalpark el Cajas finden sich in der Provinz Azuay gut erhaltene Überbleibsel der einstigen Route.
Die Ruinen von Ingapirca gelten heute als das bedeutendste Inka-Denkmal in Ecuador. Etwa 80 Kilometer nördlich von Cuenca liegt die mystische Ausgrabungsstätte auf einem 3.100 Meter hohen Felsvorsprung. Das wichtigste Bauwerk der Anlage ist der Sonnentempel, ein elliptisches geformtes Gebäude in dessen Mitte ein riesiger Vulkanbrocken thront. Typisch für die Inka-Bauweise ist nicht nur die nahezu fugenlose Bauweise, sondern auch die astronomische Präzision der Anlage. Einst fiel genau zur Sonnenwende ein Lichtstrahl durch die Öffnungen im Dach. Doch die Inkas waren nicht die ersten Bewohner hier. Bereits lange zuvor war der Ort für die Cañari, die Ureinwohner der Region, eine heilige Stätte.
Ein weiteres wichtiges Zentrum sowohl der Cañari als auch der Inka-Kultur war Tomebamba, das heutige Cuenca. Ein Besuch des Museo Pumapungo, dem größten und vielleicht besten Museum der Stadt, ist wie eine Zeitreise in die prähistorische Geschichte Ecuadors. Auf drei Stockwerken präsentiert das Museum eine sehenswerte Sammlung aus Cañari- und Inkazeiten, sowie koloniale Schaustücke. Die ausgestellten Portraits, Ponchos, Münzen und Schmuckstücke bieten tiefe Einblicke in die ecuadorianische Kultur. Ein Tipp ist auch die etwas morbide doch sehr empfehlenswerte Schrumpfkopf-Ausstellung.
Direkt an das Museum Pumapungo grenzt der gleichnamige Park in dem sich eine archäologische Ausgrabungsstätte befindet. Hier kann man durch die Ruinen des antiken Regierungsviertels schlendern, das sich einst bis zum Rio Tomebamba erstreckte. Mitte des 15. Jahrhunderts war Pumapungo die zweite Hauptstadt des Inkareichs und ist der Geburtsort des Inka-Königs Wayne Kápac. Der archäoligische Park ist Dienstags bis Freitags von acht bis 17:30 Uhr, an Sams-, Sonn- und Feiertagen von zehn bis 16:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt in den Park ist frei.
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