Venezuela: Mutmaßlicher Berliner Linksterrorist in Auslieferungshaft – Update

heidbreder

Zielfahnder des Bundeskriminalamts (BKA) fassen mutmaßlichen Attentäter (Foto: BKA)
Datum: 20. Juli 2014
Uhrzeit: 15:13 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
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Fast 20 Jahre nach einem geplanten Sprengstoff- Anschlag in Berlin ist einer der mutmaßlichen Täter in Venezuela gefasst worden. Dies berichtet der „Spiegel“ und beruft sich bei der Meldung auf deutsche Sicherheitskreise. Demnach spürten Zielfahnder den seit 1995 per Haftbefehl gesuchten 53-jährigen Bernhard Heidbreder im venezolanischen Bundesstaat Mérida auf. Örtliche Spezialkräfte hätten den Verdächtigen bereits Anfang Juli festgesetzt. Heidelbreder wird verdächtigt, gemeinsam mit zwei noch immer untergetauchten Gesinnungsgenossen der terroristischen Vereinigung „Das K.O.M.I.T.E.E.“ angehört zu haben.

Das K.O.M.I.T.E.E. war eine militante autonome Untergrundorganisation. Sie verübte unter anderem einen Brandanschlag auf ein Gebäude der Bundeswehr. Diese Taten richteten sich gegen die ihrer Ansicht nach „repressive Politik der BRD nach innen und außen“ sowie gegen „Deutschland [als] Kriegspartei im Völkermord in Kurdistan“. In einem Beschluss von November 1995 bezeichnete der Bundesgerichtshof das K.O.M.I.T.E.E. als „links-terroristische Vereinigung.

Laut BKA beabsichtigten Heidbreder und zwei weitere Beschuldigte (Peter Krauth, Thomas Walter) in der Nacht vom 10./11. April 1995 das im Umbau befindliche Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau mit ca. 120 Kg Sprengstoff (in Propangasflaschen gefüllte Selbstlaborate) in die Luft zu sprengen. Auf einem etwa drei Kilometer vom Zielobjekt entfernten Waldparkplatz wurden die Verdächtigen beim Umladen der Tatmittel in einen zuvor entwendeten Kleinbus von einer zufällig vorbeikommenden Funkstreife aufgeschreckt, woraufhin sie unter Zurücklassung diverser Beweismittel flüchteten.

Neben dem „Bombenbus“ ließen die Täter auch einen Pkw zurück, welcher der Schwester eines der Tatbeteiligten gehörte. Die in den Fahrzeugen sichergestellten Beweisgegenstände führten zur eindeutigen Identifizierung der Beschuldigten. Neben den o.g. Tatmitteln konnten funktionsfähige Zünder, sowie Warnzettel der terroristischen Vereinigung „DAS K.O.M.I.T.E.E.“, die auf die „Knastsprengung“ hinweisen sollten, sichergestellt werden. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse und der Beweislage richtet sich der dringende Tatverdacht gegen die gesuchten Krauth, Walter und Heidbreder.

Wichtige Erkenntnisse aus der seit Jahren betriebenen Öffentlichkeitsfahndung sowie insbesondere Erkenntnisse aus dem linksextremistischen Umfeld der Berliner Szene bestätigen die These der Fahnder, dass sich die Gesuchten Krauth und Walter ebenfalls nach Südamerika abgesetzt haben. Die aktiven Kontakte der Gesuchten zu Unterstützern der „Rote Armee Fraktion“ gelten als nachgewiesen und es ist bekannt, dass sich ehemalige Terroristen der RAF schon seit Jahren legal in südamerikanischen Ländern aufhalten. Es wird daher davon ausgegangen, dass sich die Flüchtigen mit Hilfe des o.g. Personenkreises verborgen halten. Die These wird ebenfalls durch Ermittlungsergebnisse, die auf eine verstärkte Reisetätigkeit von Personen aus der Berliner Szene in südamerikanische Länder hinweisen, gestützt. Die Fahnder sind sich sicher, dass sie die Spur der Gesuchten aufgenommen haben.

Update 22. Juli 2014

Auf Nachfrage von Agência latinapress gab die Oberstaatsanwaltschaft beim Bundesgerichtshof bekannt, dass sich „der Beschuldigte in Venezuela in Auslieferungshaft befindet. Dem ging eine jahrelange internationale Fahndung des Generalbundesanwalts voraus. Der Generalbundesanwalt hat mittlerweile eine Auslieferungsersuchen auf den Weg gebracht. Über die Auslieferung werden die zuständigen Stellen in Venezuela entscheiden“.

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  1. 1
    Leo Rosenthal

    Auch Mitglieder der deutschen Partei „Die Linke“ und ihre Helfershelfer fliegen des öfteren nach Nicaragua und Venezuela. Dies wird allerdings genau beobachtet: und der Erfolg gibt den Fahndern nun Recht!

  2. 2
    Reinhard Bonner

    Was glaubt ihr denn, was diese linken Verbrecher in Venezuela machen? In Deutschland haben sie nichts zu melden, gewählt werden sie nur von den Ossis. Also gehts nach Venezuela. Die sind dort so blöde, dass sie nichts mitbekommen!

  3. 3
    hugo

    es ist erschreckent was ich von deutschen linken potitiker lese wenn sie aus venezuela zurück kommen.
    für mich sind das verbrecher die bewust nicht die wahrheit sagen.
    sie sind für mich unglaubwürdig,und schaden der linken bewegung.
    für mich sind sie nicht wählbar.
    auch wenn man einer partei angehört sollte man doch bei der wahrheit bleiben.

  4. 4
    Fideldödeldumm

    Zitat: „Die These wird ebenfalls durch Ermittlungsergebnisse, die auf eine verstärkte Reisetätigkeit von Personen aus der Berliner Szene in südamerikanische Länder hinweisen, gestützt.“

    Na, dann müssen „die Linken“ aber mal die rote Fahne vor der Parteizentrale auf Halbmast flaggen.

    Wobei eigentlich die Frage wäre, wo es für diesen Terroristen schlimmer wäre: In einem schönen Knast in Deutschland zu sitzen oder im momentanen Venezuela zu verweilen? Aber die roten Freunde werden schon dafür gesorgt haben, dass es ihm in Venezuela an nichts fehlt.

    Hatten wir hier nicht mal einen Kommentator aus Merida, der die Politik vom Busfahrer so vehement verteidigt hat?

  5. 5
    Inge Alba

    Wieso können die die in Vzla. greifen? Dachte immer die Brüder halten zusammen.? Aber da es wohl arme Schlucker ohne das nötige Bargeld sind, schmeissen sie die den kapitalistischen Fahndern vor die Füsse, sowas nenne ich Solidarität unter Genossen.

  6. 6
    Marlene Bertone

    Meldung eines von der Partei „Die Linke“ finanzierten Propaganda-Blättchens: Venezuela nimmt gesuchten Linksradikalen aus Deutschland fest.

    Natürlich falsch. der Linksterrorist war seit Jahren in Venezuela und bewegte sich dort frei. Keiner von den roten Socken hat ihn festgenommen. Erst auf Intervention und Druck aus Deutschland ist dies geschehen. Lügt Euch weiter in die eigene Tasche, Ihr Vollpfosten aus Berlin!

    • 6.1
      Herbert Merkelbach

      Vielleicht hätten Sie dieses rote Krebsgeschwulst in Berlin trefflicher als „Enkel der stalinistischen Mörderperiode“ bezeichnet.

    • 6.2
      Martin Bauer

      Freiheit und Toleranz haben ihren Preis. manchmal jedoch kann dieser zu hoch werden. z.B. bei der Duldung der antidemokratischen „Linke“ als zugelassene Partei.

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