Anlässlich der 32. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage hat BDI Präsident Ulrich Grillo eine Investitionsoffensive für beide Länder gefordert. Die 32. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage finden vom 31. August bis 2. September 2014 im CCH in Hamburg statt und sind die wichtigste Veranstaltung in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen beider Staaten. Sie werden jährlich vom BDI und seinem brasilianischen Partnerverband CNI mit Unterstützung der AHK São Paulo organisiert. Der regionale Partner in diesem Jahr ist der Hamburger Senat.
„Mit 17 Prozent in Deutschland und 18 Prozent in Brasilien ist die Investitionsquote in beiden Ländern viel zu niedrig. Jetzt kommt es darauf an, die öffentlichen und privaten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und die Bildung deutlich zu erhöhen“, so Grillo. Investitionen würden zudem durch ein bilaterales Doppelbesteuerungsabkommen einen Schub bekommen. „Der Abschluss eines Doppelbesteuerungsabkommens ist überfällig“, bekräftigt Grillo. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Der Beitrag deutscher Unternehmen am brasilianischen BIP liegt bei acht Prozent. „Brasilien muss jetzt darauf achten, dass Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur, Fachkräftemangel und Bürokratie die Kosten nicht weiter treiben und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen“.
Industrielle Produktion findet zunehmend in globalen Wertschöpfungsketten statt. Daher müssten Märkte offen sein, betonte Grillo. „Die Politik muss die vor fast 15 Jahren begonnenen Verhandlungen über ein EU-Mercosur-Freihandelsabkommen endlich erfolgreich abzuschließen.“ Das Abkommen bringe Wachstum und Arbeitsplätze für beide Seiten. Allein Brasilien könne seine Exporte dadurch um schätzungsweise 15 Prozent steigern.
Die Konferenz wird vom BDI und seinem brasilianischen Partnerverband Confederação Nacional da Indústria (CNI) abwechselnd in Deutschland und Brasilien organisiert. In zahlreichen Foren diskutieren die Teilnehmer über Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Logistik und Infrastruktur, Öl und Gas, Automobil, Gesundheitswirtschaft und Energie.
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