Rassismus in Brasilien: Drakonische Strafe für Fans und Fußballclub

rassismus

Den bereits per Video-Beweis identifizierten Tätern/innen wird für 720 Tage der Zutritt ins Stadion verwehrt (Screenshot YouTube)
Datum: 04. September 2014
Uhrzeit: 08:57 Uhr
Ressorts: Brasilien, Sport
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Brasiliens Fußball-Spitzenklub Grêmio Porto Alegre ist aus dem laufenden Pokalwettbewerb ausgeschlossen worden. Bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Santos im Achtelfinal-Hinspiel der Copa do Brasil vor einer Woche hatten Anhänger des Klubs aus Porto Alegre den dunkelhäutigen Santos-Torhüter wiederholt als „Macaco“ (Affen) beschimpft. Zudem muss der Klub des früheren Nationaltrainers Luiz Felipe Scolari eine Geldstrafe von 50.000 Real (ca. 22.700 US-Dollar) Strafe zahlen. Den bereits per Video-Beweis identifizierten Tätern/innen wird für 720 Tage der Zutritt ins Stadion verwehrt. Schiedsrichter Wilton Pereira Sampaio, der die Vorkommnisse nicht bemerkt haben will und trotz der Hinweise vom Torwart nicht im Spielbericht vermerkte, wurde zusammen mit seinen Assistenten zu einer Sperre von 90 Tagen verdonnert.

Der brasilianische Fußball hat seit längerem ein Rassismus-Problem. Wenige Wochen vor der WM erschütterten gleich mehrere Vorfälle das Land, auf die der Fußballverband CBF mit einer Kampagne reagiert hatte. Die ethnische Vielfalt im größten Land Lateinamerikas ist so riesig wie das Land selbst. Rassismus, der in Brasilien als Verbrechen angesehen wird, ist leider längst kein Einzelfall mehr.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Man muss einen Menschen nicht verbal oder in Schriftform beleidigen, um ihn rassistisch zu diskriminieren. Für nicht weniger ekelhaft halte ich den Ausschluss Farbiger von besseren Jobs und gesellschaftlichem Leben. Ich mit Mitlglied einer Loge, und dort erscheinen nur Weisse. Fast jeder der „Compadres“ hat ständig eine oder mehrere geliebte, meist dunkelhäutig, aber die Idee, eine davon zu heiraten, erscheint denen absurd. Auch aus solchen Liebschaften hervorgegangene Kinder will kaum einer in seiner Familie haben. Soll die Gespielin doch sehen, wie sie damit klar kommt! – Selbst einen Deutschen, der sich bereits seit Jahrzehnten kreuz und quer durch Südamerikas Mulattiinnen gevögelt hatte, hörte ich sagen: „So eine kann man doch nicht heiraten. Stell dir vor, dein Haus in Deutschland, das kann die dann mal erben!“
    Auch wenn Rassismus in Lateinamerika offziell nicht existiert und keiner ein Rassist sein will, wenn man ihn darauf anspricht, habe ich kaum jemals eine Gesellschaft von doppelzüngigeren Rassisten erlebt, als die weisse Herrenrasse, die diesen Kontinent besiedelt hat.

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