Venezuela: Extreme Armut verdoppelt

armut

Scheitern des "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" an allen Ecken und Enden sicht- und spürbar
Datum: 07. September 2014
Uhrzeit: 13:05 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Im südamerikanischen Land Venezuela ist das Scheitern des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ an allen Ecken und Enden sicht- und spürbar. Fehlende Investitionen in die Infrastruktur und die eiserne Kontrolle des Devisenhandels und Subventionen behindern Produktivität und Importe. Um die eigene Bevölkerung zu ernähren, muss das linksgerichtete Regime mehr als zwei Drittel aller Lebensmittel importieren. Doch die Öleinnahmen – Venezuelas einzige Devisenquelle – reichen längst nicht mehr, um die Versorgung zu gewährleisten. Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) belegen, dass die Armut im erdölreichsten Land der Welt auf dem Vormarsch ist. Der einzige Bundesstaat, in dem die Armut im Jahr 2013 nicht anstieg, war der Hauptstadt-Bezirk. Im Rest des Landes verschlechterte sich das Problem. Das Jahr 2012 endete mit einer Inflationsrate von 20,2% und 25,4% der Bevölkerung waren ohne ausreichende Ressourcen, grundlegende Güter zu kaufen.

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Nach der Machtübernahme durch Ex-Busfahrer Maduro stieg die Inflation auf 56,2% und 32,1% der Venezolaner hüllten sich in Armut. Offizielle Daten zeigen auch die Zunahme der extremen Armut. In einem Jahr stieg der Anteil der Menschen, die kein Geld für den Erwerb des Nahrungsmittelkorbes haben, von 7,1 auf 9,8%. Demnach gibt es in Venezuela fünf Bundesstaaten, in denen die Hälfte der Bevölkerung nicht genug Geld hat, um Grundnahrungsmittel zu kaufen (Amazonas, Apure, Monagas, Portuguesa und Sucre).

In Anzoátegui, Carabobo, Aragua, Falcón, Mérida und Monagas verdoppelte sich dieser Indikator in nur einem Jahr. In den meisten dieser Staaten lag die Inflation höher als im nationalen Durchschnitt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2012 konnten sich 11% der Bevölkerung in Monegas nicht leisten, ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung zu stillen – 2013 stieg der Anteil auf 21,2%. Es fand eine Lebensmittelinflation (und auch bei den nicht-alkoholische Getränken) von 75,6% in nur zwölf Monaten statt.

In Falcon stieg der Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen von 6,3 auf 11,6%. In Anzoategui von 5,8 auf 11%. Gegen Ende des Jahres 2013 gab es drei Staaten, in denen die extreme Armut bei über 20% lag: Apure, Monagas und Sucre.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Das ist doch logisch !
    Mir tun die Menschen sehr sehr leid die Bolis verdienen. Die Sachen welcher mein Sohn fuer die Schule braucht belaeuft sich auf ueber 3 Monatsloehne…..wie sollen die Normalbeuerger sowas aufbringen ???? Man Man…..mir wird schlecht !

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Langsam aber sicher breiten sich kubanische Verhältnisse in VE unter dieser Verbrecherbande in Caracas aus.
    Ich möchte es nicht hoffen aber vielleicht überholt VE den Castro-Staat eines Tages in Bezug auf Armut der Bevölkerung.

  3. 3
    Barbara

    Die kubanischen Verhältnisse sind da und es wird schlimmer als in Cuba werden. Aber selbstverständlich ist das nach dem Miraflores das Paradies auf Erden und es hat genügend Essen für alle mit der neuen Reform und geschlossenen Grenzen (welche gar keine ist). Mir wird schlecht, ab so viel Irognanz und Dummheit.

  4. 4
    Inge Alba

    Ja, leider wird es noch schlimmer werden, leider für die Menschen, endlich wegen dieser Regierung. Denn je mehr Armut herrscht, desto eher sind die Menschen bereit auf die Strasse zu gehen, sich einer Opposition anzuschliessen, da ist es natürlich etwas schwer, denn eine funktionierende Opposition hat Vzla. leider bisher noch nicht, noch zu viele Machtkämpfe unter den Platzhirschen. Aber man kann hoffen, dass sie sich endlich mal zusammenraufen und eine einheitliche Strategie fahren, vielleicht verhilft die Verurteilung von Lopez dazu, dann hätte seine einsame Entscheidung sich dieser korrupten Staatsanwaltschaft freiwillig auszuliefern, doch noch etwas Gutes gehabt.

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