Der Erzbischof von Rio de Janeiro ist am Montagabend (15.) Ortszeit Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls geworden. Die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, ist im größten Land Lateinamerikas erheblich höher als in Westeuropa. Besonders Großstädte wie Belém, Recife, Salvador, Fortaleza, Rio de Janeiro und São Paulo weisen hohe Kriminalitätsraten auf.
Brasilien hat mit jährlich 25 gewaltsamen Tötungen pro 100.000 Einwohner eine der höchsten Mordquoten der Welt. Das häufigste Tötungsdelikt ist der Raubmord – schwer bewaffnete Räuber machen beim geringsten Zeichen des Widerstands sofort von ihren Schusswaffen oder Messern Gebrauch. Alle zehn Minuten wird in Brasilien ein Mensch getötet. Eine aktuelle Statistik belegt, dass im Jahr 2012 mindestens 56.337 Personen eines gewaltsamen Todes starben.
Laut einer Pressemitteilung der Diözese von Rio fand der Überfall auf Orani João Tempesta um 20:00 Uhr Ortszeit (23:00 GMT) statt. Der geistliche Würdenträger hatte zusammen mit einem Seminaristen der Erzdiözese, einem Fotografen und seinem Fahrer gerade das Schulungszentrum Sumaré in der Innenstadt von Rio de Janeiro verlassen. Kurz nachdem die Gruppe losfuhr, wurde das Auto von drei bewaffneten Männern gestoppt. Die Insassen wurden gezwungen alle ihre Sachen, einschließlich Fotoapparat, Soutane des Seminaristen, Kruzifix und Ring des Kardinals, den Kriminellen auszuhändigen.
Auf der Flucht warfen die Diebe die meisten der gestohlenen Gegenstände, mit Ausnahme der Kamera, in ein Gebüsch. Kruzifix, Ring und Soutane konnten den Eigentümern zurückgegeben werden. Die Pressestelle des Bischofs gab bekannt, dass einer der Räuber Tempesta erkannte und sich vor seiner Flucht für den Überfall entschuldigt hatte.
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