Laut Venezuelas Staatschef Hugo Chavez ist das noch bestehende kapitalistische System in Venezuela der Verursacher aller wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes. Chavez rief zur Beschleunigung des Übergangs zum Sozialismus auf.
Der venezolanische Präsident Hugo Chavez warnte gestern davor, dass das existierende kapitalistische System die Regierung von Venezuelas daran hindert, wirtschaftliche und soziale Probleme im Lande zu lösen. Der Bolivarische Führer rief dazu auf, dass das bestehende System im Lande „seit langem überfällig ist “ und forderte zu einer „Beschleunigung des Übergangs zum Sozialismus“ auf. Nach den Worten von Chavez kann nur der Sozialismus die bestehenden Probleme wie Inflation, gehemmtes Wirtschaftswachstum und extreme Armut im Lande lösen. „Ich weiß, dass das kapitalistische Modell in Venezuela längst überfällig ist“, teilte der Präsident mit.
„Wir müssen den Übergang zum Sozialismus beschleunigen. Dieser Kurs ist der einzige seriöse Weg zu Wachstum und wirtschaftlicher Entwicklung. Er ist die zur Lösung unserer geerbten kapitalistischen Probleme“, fügte Chavez hinzu. „Bis wir die Grenzen des Kapitalismus nicht überschritten haben, werden wir mit Inflation und extremer Armut zu kämpfen haben. Wir müssen das Herz des kapitalistischen Systems in Venezuela brechen“.
Chavez wäre nicht Chavez, wenn er nicht immer irgendjemand anderes für seine Probleme verantwortlich machen würde.
Doch so langsam scheinen Chavez die Ausreden auszugehen, er war wirklich schon mal kreativer. Jetzt muss also mal wieder der Kapitalismus als Sündenbock dienen. Jeder halbwegs intelligente Venezolaner muss sich doch fragen, warum diese angeblich auf den Kapitalmus zurückzuführenden Probleme seltsamerweise erst seit Chavez Machtergreifung auftauchen.
Mit seiner Erklärung für die massenhaften Stromausfälle, die noch in den kapitalistischen 90er Jahren für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten wurden, nämlich dass die Hitze und Trockenheit der letzten Wochen und nicht seine versäumten Investitionen in die Infrastruktur hätten die Probleme verursacht hätten, konnte er vielleicht noch die blindesten seiner Anhänger bei Laune halten. Doch wen wird er beschuldigen, wenn in wenigen Tagen die Regenzeit beginnt, el Gurri bis an den Rand gefüllt ist und weiterhin Millionen von Venezolanern über Stunden kein Zugang zu Strom und Wasser (das ja von elektr. Pumpen gefördert wird) gewährt wird? Wenn mal wieder mitten während Chavez‘ Plauderstündchen ‚Aló Presidente‘ die Lichter flackern? Wenn nicht hunderte von Unternehmen im ganzen Land nicht produzieren können, weil man selbst oder die Zulieferbetriebe keine Energie bekommen? El-Nino als Sündenbock ist dann bereits ausgelutscht.
Vermutlich werden dann kolumbianische Kraftwerkssaboteure dafür verantwortlich gemacht. Passend dazu gab es neulich ja mal wieder Verhaftungen.