Vom 16.–25. Oktober 2014 lernen 20 Mädchen und Knaben aus Kolumbien auf Einladung der Schweiz rund ein Dutzend hierzulande beliebte Sportarten kennen – darunter Eishockey, Tennis und Fußball, aber auch Schwingen Klettern und Kunstturnen. Ziel des Besuchs ist es, den Jugendlichen, die aus einer konfliktgeprägten Region stammen, Lebensperspektiven abseits von Kriminalität und Gewalt aufzuzeigen. Organisiert wird der Besuch vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Zusammenarbeit mit dem Aussenministerium von Kolumbien, dem Bundesamt für Sport (BASPO) sowie mehreren Organisationen aus dem Sportbereich.
Die zehn Mädchen und zehn Knaben im Alter von 14 bis 17 Jahren stammen aus dem Departement Nariño, einer wegen des über 40 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts besonders krisengeschüttelten Region im Südwesten Kolumbiens. Während ihres zehntägigen Aufenthalts in der Schweiz lernen die Jugendlichen mit Unterstützung von Sportlerinnen und Sportlern aus verschiedenen Landesteilen populäre Sportarten wie Eishockey, Tennis und Fussball kennen. Ausserdem stehen Einführungen in weitere Sportarten wie Badminton, Klettern, Kunstturnen, Schwingen, Unihockey und Volleyball auf dem Programm.
Ziel der Reise ist es, den Jugendlichen Lebensperspektiven aufzuzeigen, indem sie ermutigt werden, regelmässig Sport zu treiben. Dadurch sollen sie davon abgehalten werden, sich mangels Alternativen und Zukunftsaussichten kriminellen Banden oder illegalen bewaffneten Gruppen anzuschliessen. Die Reise erfolgt im Rahmen eines 2011 vom kolumbianischen Aussenministerium lancierten Programms unter dem Titel «Diplomacia Deportiva» (sportliche Diplomatie). Seit 2011 haben insgesamt 658 Kinder und Jugendliche aus Kolumbien an ähnlichen Reisen teilgenommen. Dabei wurden 30 Länder besucht. Die Schweiz ist bereits zum zweiten Mal das Ziel der Reise: Im Dezember 2013 waren 26 andere Jugendliche aus derselben Region hierzulande zu Gast und kehrten nach zehn Tagen voller sportlicher Erfahrungen und Erlebnisse in ihre Heimat zurück.
Mit der Einladung der Jugendlichen aus Kolumbien unterstreicht die Schweiz ihren Willen, sich künftig noch stärker für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten und gegen den Einsatz von Kindersoldaten einzusetzen. Die Schweiz will mit der Unterstützung konkreter Projekte vor Ort die Eingliederung von Kindern in Streitkräfte oder bewaffnete Gruppen verhindern. Zudem unterstützt sie Programme für schulische und berufliche Bildung und psychosoziale Rehabilitation.
Langjähriges Schweizer Engagement in Kolumbien
Die Schweiz setzt sich seit Langem für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der kolumbianischen Bevölkerung und insbesondere der Betroffenen des bewaffneten Konflikts sowie für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des Landes ein. Im Fokus des Engagements der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA stehen die Hilfe während der Notlage und der Wiederaufbauphase, der Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Im Departement Nariño unterstützt die DEZA Projekte in zehn Gemeinden zu Gunsten der Betroffenen von Antipersonenminen sowie zum Schutz der von der gewaltsamen Vertreibung bedrohten Bevölkerung.
Die Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA (AMS) engagiert sich ihrerseits in den Bereichen Friedensförderung, Menschenrechtsschutz und Vergangenheitsarbeit. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wiederum unterstützt im Rahmen seiner wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit mit Kolumbien im Departement Nariño unter anderem die Produktion und den Export von hochwertigem Kakao, der auch von führenden schweizerischen Schokoladenproduzenten verwendet wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, Alternativen zur Migration in die Städte zu schaffen, die Armut in den Gemeinden zu verringern und somit insgesamt zu einer Stabilisierung der Region beizutragen.
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