Die nationale peruanische Zoll- und Steuerverwaltung „Superintendencia de Aduanas y de administración“ (Sunat) hat am Mittwoch (29.) zwei Export-Lieferungen mit fast 1.000 Flaschen gefälschten Pisco nach Deutschland und Australien unterbunden. Nach Angaben der Behörde hatten die namentlich nicht genannten Produzenten des Destillats nicht die Berechtigung, ihre Ware mit der Bezeichnung „Pisco“ zu etikettieren.
Demnach wurde die Ware in einer Lagerhalle in Callao (Hafenstadt im südamerikanischen Anden-Staat) gefunden. Der Name „Pisco“ ist in Peru gesetzlich geschützt. Das Nationale Institut für die Verteidigung des Wettbewerbs und zum Schutz des geistigen Eigentums (Indecopi) ist für die Erteilung von Genehmigungen und der Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Verwendung von Etiketten und Namen verantwortlich.
Pisco existiert seit über 400 Jahren. Es handelt sich um reinen Weinbrand, bei dem zwischen 6 und 7 kg Trauben verwendet werden, um einen Liter Pisco zu erhalten. Im Unterschied zum italienischen Grappa, welcher aus Trester destilliert wird, ist der fermentierte Traubenmost die einzige Zutat zur Herstellung von Pisco. Der Most stammt von einigen der acht verschiedenen Traubenarten, die auch als „Pisco-Trauben“ bekannt sind. Für die Herstellung von Pisco werden hauptsächlich Muskatellertrauben (Moscatel) verwendet. Bekanntestes Mixgetränk auf Pisco-Basis ist Pisco Sour. Daneben trinkt man Pisco als „Piscola“, ein Longdrink aus Pisco und Cola.
Peru exportierte zwischen Januar und Juli dieses Jahres Pisco im Gesamtwert von 3 Milliarden US-Dollar. Die Lieferungen nach Chile (größter Importeur) beliefen sich auf rund eine Milliarde Dollar, eine Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres von 50,8%. Das Gegenteil wurde bei den Exporten in die USA registriert, diese fielen im gleichen Zeitraum um 46%.
Laut ADEX (Vereinigung der Exporteure Perus) erfreut sich das Destillat aus Traubenmost inzwischen wachsender Beliebtheit auf den Märkten in Kanada, Taiwan und China, die Lieferungen in diese Länder werden allerdings immer noch als gering bezeichnet. Auf die südamerikanischen Länder entfielen 42% aller Exporte, gefolgt von Nordamerika mit 33%, Europäische Union mit 19% und 2% der Ausfuhren gingen nach Asien.
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