Auf dem Gletscher des Nevado Hualcán löste sich ein grosses Eisfeld und stürzte in den Gletschersee. Eine mehrere Meter hohe Flutwelle riss eine Brücke mit sich und verschlang mindestens sieben Menschen. Mehr als 20 Familien am umliegenden Ufer des Sees wurden obdachlos.
Der Nevado Hualcán (6.125 mtr.) liegt in der Cordillera Blanca, in der Provinz Carhuaz (Ancash) in den nördlichen Anden Perus. Die Cordillera Blanca sind mit einer Länge von 180 km und über 50 Bergen über 5.700 mtr. die höchste Gebirgskette des amerikanischen Kontinents. Übersetzt heißt der Name Weiße Kordillere, was auf die starke Vergletscherung hindeutet. Aufgrund der Klimaerwärmung wird seit Ende der 1980er Jahre ein starker Rückgang der Schneebedeckung der Cordillera Blanca festgestellt.
Nach Angaben des Direktors des Zivilschutzes, César Velasco, löste sich auf dem Gletscher des Nevado Hualcán ein grosses Eisfeld und stürzte in den darunter liegenden Gletschersee. Dies bewirkte eine mehrere Meter hohe Flutwelle und riss eine Brücke mit sich. Mehrere Personen wurden von den Fluten mitgerissen und konnten trotz mehrstündiger intensiver Suche mit Hubschraubereinsatz nicht geborgen werden. Die Behörden befürchten einen weiteren Gletscherabbruch und evakuierten vorsorglich mehr als 20 Familien, die am Ufer des Sees leben. „Nach dem Abbruch der Eismassen kam es zu einer Art Flutwelle, die mehrere Menschen mit sich riss. Die Gegend wurde in den letzten Tagen von sinftlutartigen Regenfällen heimgesucht, wir befürchten einen weiteren Eisabbruch“, teilte Velasco mit. „Mehrere Familien, die am Ufer des Sees leben, müssen evakuiert werden. Zelte und Decken wurden von den Behörden bereitgestellt“.
Bereits am 31. Mai 1970 ereignete sich in den Cordillera Blanca eine Katastrophe. Nach einem Erdbeben der Stärke 7.9 auf der Richterskala gab es an der Nordwestflanke des Nevado Huascarán, mit 6.768 Metern der höchste Berg Perus und der vierthöchste Berg Südamerikas, einen gigantischen Bergsturz, der die Stadt Yungay vernichtete und das Leben von ca. 70.000 Einwohnern (davon 20.000 in der Stadt) kostete.Bei diesem Bergsturz wurde auch das Basislager einer 15-köpfigen tschechoslowakischen Bergsteigermannschaft unter meterhohen Geröllmassen begraben.
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