UN-Klimakonferenz in Peru: 160 Millionen Euro für internationale Waldschutzmaßnahmen

santos

Minister Müller (links) informierte sich in einem Gespräch mit Präsident Juan Manuel Santos (Foto: Presidente)
Datum: 08. Dezember 2014
Uhrzeit: 12:52 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
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Autor: Redaktion
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Entwicklungsminister Müller wird am Montag (8.) auf der UN-Klimakonferenz in Lima Neuzusagen in Höhe von 160 Millionen Euro für internationale Waldschutzmaßnahmen auf den Weg bringen. Zuvor hatte Müller in Kolumbien die Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich neu vereinbart und die Mittel Deutschlands nahezu verdoppelt. Minister Müller: „Wir unterstützen Kolumbien bei seinen ehrgeizigen Plänen, die Entwaldung der Amazonas-Region bis 2020 auf null zu reduzieren.“

Jedes Jahr gehen hauptsächlich in den Tropen etwa 13 Millionen Hektar Wald verloren. Gemessen an der Bedeutung des Waldes für Umwelt und Klima ist dies alarmierend. Nach neuesten Schätzungen des Weltklimarates (IPCC) gehen circa zwölf Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen allein auf den Verlust der Wälder zurück. Über die dramatische Entwaldung im Amazonas hatte sich Minister Müller zuvor ein Bild im Süden Kolumbiens in Guaviare auf Einladung von Umweltminister Gabriel Vallejo gemacht. Die Region ist durch den Drogenanbau eines der größten Entwaldungsgebiete in Südamerika. Guaviare ist Zentrum des bewaffneten Konflikts zwischen Regierung und der FARC-Guerilla, die ihre Waffen durch den Drogenanbau finanziert.

Deshalb unterstützt Deutschland dort Programme zur ländlichen Entwicklung, damit die Bauern in der Region andere Einkommensquellen erschließen als den Koka-Anbau. In einer Runde mit Bürgermeistern der Region und beim Besuch einer ehemaligen Koka-Farm, auf der heute Kautschuk angebaut wird, informierte sich Müller über die Unterstützung der Kleinbauern in der immer noch umkämpften Region. Die Reform der ländlichen Entwicklung ist Teil des Friedensplanes der Regierung Santos, mit dem das Land nach einem möglichen Friedensabkommen mit der FARC stabilisiert werden soll.

Minister Müller informierte sich in einem Gespräch mit Präsident Juan Manuel Santos am Freitagabend über den Stand der Friedensgespräche, die derzeit in Havanna laufen und denen gute Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss nach Jahrzehnten der gewaltsamen Auseinandersetzungen eingeräumt werden. Präsident Santos bedankte sich für die konkrete Hilfe aus Deutschland. Die für die kommenden beiden Jahre vereinbarte Entwicklungszusammenarbeit sei ein deutliches Zeichen für die von Kanzlerin Angela Merkel bei seinem Besuch im November zugesicherte Unterstützung. Kolumbien steht nach Jahrzehnten der Gewalt ein schwieriger Versöhnungsprozess bevor, den die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Landreform und Opferentschädigung mit begleitet.

Rund zehn Prozent der kolumbianischen Bevölkerung sind durch Krieg und Gewalt im eigenen Land vertrieben worden. Wie ehemalige Kindersoldaten wieder zurück ins Leben finden, erfuhr Minister Müller bei einem Projektbesuch in Bogota. Mit der Unterstützung des Entwicklungsministeriums betreibt die Caritas in der kolumbianischen Hauptstadt eine Textilfabrik für Frauen, deren Besuch auch auf dem Programm der deutschen Delegation stand.

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