Petrocaribe-Abkommen Venezuela: Lieferungen an Mitgliedstaaten rückläufig

petrocaribe

Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis (Foto: Handout/Internet)
Datum: 08. Dezember 2014
Uhrzeit: 18:35 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Der Wirtschaft Venezuelas steht das Wasser bis zum Hals. Grund ist der drastische Preisverfall beim Öl. Das Land, einer der weltweit grössten Ölexporteure, deckt seine Deviseneinnahmen zu rund 96 Prozent durch Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Der Preis für das Barrel (159 Liter) venezolanischen Öls liegt inzwischen nur noch knapp über 60 US-Dollar, im Juni waren es noch 99 Dollar. Einige Länder in Mittelamerika und der Karibik bereiten sich bereits darauf vor, dass Caracas seine Lieferungen aus dem Petrocaribe-Abkommen weiter kürzen wird.

Nach Industrie-Handelsdaten von „ClipperData LLC“ fielen die Erdöllieferungen zum Vorzugspreis in die Mitgliedsländer zwischen Januar und Oktober dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um etwa 20%. Laut dem Internationalen Währungsfond waren die Öllieferungen im Jahr 2013 zum Vergleich des Vorjahres bereits um 15% zurückgegangen.

Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an Antigua und Barbuda, Bahamas, Belize, Kuba, Dominica, Granada, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jamaika, Nicaragua, Dominikanische Republik, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, St. Lucia und Suriname. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 US-Dollar innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 US-Dollar müssen 60% innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 US-Dollar nur 30 %. Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185.000 Barrel am Tag erwerben und das gelieferte Öl auch mit Waren oder Dienstleistungen (Tauschhandel) bezahlen.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    VE-GE

    Ja so sieht es aus und es wird noch mehr…….die Zeit wird es zeigen !

  2. 2
    Der Bettler

    Wem wundert es? Petrolioförderung Monat für Monat rückläufig.PDVSA Schulden in 2 stelliger Milliardhöhe,an Zulieferer,Raffinerien und sonst was.Fast 16 Jahre warten auf Gordon,bringt sogar den größten Optimisten ins grübeln,ob sich hier jemals was ändern wird.Mein Traum vor 20 Jahren als ich dieses Land besiedelt hatte ist restlos zerplatzt.Ich kann nun nur mehr den Verlust eingrenzen so gut es geht.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!